Montag, 2. Dezember 2019

Mit Kindern Schule machen

Wer eine Freinet-Klasse besucht, dem fällt vielleicht das viele Material, die Lernangebote auf. Vielleicht aber auch gar nichts. Bleibt er etwas länger in der Klasse, wird ihm wohl auffallen, wie selbständig manche Kinder arbeiten.



Das ist sicher wesentlich: In der Freinet-Pädagogik werden die tatsächlichen Fragestellungen der Kinder aufgenommen und spielen eine wesentliche Rolle in der Unterrichtsgestaltung. Dabei ist es die Roll von uns Lehrer, die Partizipation der Kinder mit dem Lehrplan in Einklang zu bringen. Das gelingt meistens ganz gut, wenn man sich auf das Wesentliche konzentriert: Um was geht es dem Lehrplan? Was müssen die Kinder wirklich können?

Wie das dann erreicht werden kann, da besteht bekanntlich sehr viel Spielraum - wenn wir uns nicht vom heimlichen Lehrplan, den Schulbüchern, den Blick einschränken lassen. Das mag ein Grund gewesen sein, weshalb Celéstin Freinet selbst ohne Schulbücher gearbeitet hat. Soweit müssen wir ja nicht gehen, aber je mehr wir den Kindern das Wort geben und mit ihnen am Montag die neue Woche planen, Ideen aufnehmen und gemeinsam mit den Kindern weiterentwickeln, desto weniger werden wir die Schulbücher dann noch brauchen.

Montag, 25. November 2019

Letzte Vorbereitungen für die Adventszeit - oder: rettet die Weihnachtsgeschenke!

In den letzten Jahren habe ich mit den Kindern im Advent jeweils neben den klassischen Adventsthemen wie Kerzen, Gedichte, Geschichten, Lieder und so jeweils auch Krypto, Kryptina und ihrem Hund Kryptix geholfen die Spione zu fangen, welche die Weihnachtsgeschenke stehlen wollten. Die Sache ist eigentlich ganz einfach: Jeden Tag öffnet sich ein Törchen im Adventskaleder. In einem kurzen Video erfährt man die Aufgabe und mit Hilfe der historischer und moderner Hilfsmittel der Kryptologie können die Kinder den drei Helden helfen. Während sich die Wochentagetörchen abends wieder schliessen, bleiben diejenigen von Samstag und Sonntag bis Montag offen, dass man in der Schule nacharbeiten kann, wenn man übers Wochenende nichts zu Hause macht.



Informatik drängt ja immer mehr in die Schule und oft frage ich mich, um was es da geht: Grundlagen, welche den Kindern im späteren Leben hoffentlich hilfreich sind; nur um Produkteschulung für aktuelle Software oder etwas Spass am Bildschirm?

Spionensuche mit Krypto, Kryptina und Kryptix ist ganz klar auf einem anderen Niveau. Auf einem hochstehenden Niveau - und gleichzeitig sehr kindgerecht. In vielen Fällen wird gebastelt, gehirnt und gerätselt. Es eignet sich auch als Partner- oder Gruppenarbeit und kann somit teambildend wirken. Die Aufgaben gibt es einerseits für Einsteiger (3. bis 6. Klasse) und für Fortgeschrittene (6. bis 9. Klasse). Ach ja, hinter dieser Undercover-Mission steht die pädagogische Hochschule Karlsruhe. Weitere Informationen und Anmeldung unter https://www.krypto-im-advent.de

Montag, 18. November 2019

Ist Célestin Freinet ein Youtuber?

Das ist ein interessanter Ansatz: Celéstin Freinet, der Begründer der nach ihm benannten Freinet-Pädagogik, sprich gleich selber in einem Youtube-Video zu uns. Freinet - ein Youtuber? Im Rahmen eines Schulprojekts haben das Studenten ein solches Video zur Freinet Pädagogik realisiert. Wenn man vom akzentfreien Deutsch des Franzosen Freinet absieht, scheint es mir sehr realistisch.



Das Kind im Mittelpunkt, seine Neugier als Ausgangspunkt für die Detailplanung. Das bewährt sich seit Jahrzehnten. Wenn im Lehrplan Referat steht, dann spielt das Thema für mich als Lehrer ja nicht besonders im Vordergrund, für die Motivation des Schülers hingegen kann es entscheidend sein.

Montag, 4. November 2019

Schulstunden wie Ferien

Kürzlich war ich am Herbstmarkt und hütete einen Stand. Wenige Schritte weiter standen ein paar Frauen und redeten miteinander. Einige Stichworte liessen mich aufhorchen. Eine der Frauen war offenbar eine Kollegin unbekannterseits. Sie bestätigte ihren Bekannten, dass es ihr gut gehe, ja ausgezeichnet. Sie hätte nun seit August eine neue Klasse und seither sei jeder Schultag wie Ferien.

Bevor ich mich jedoch schon für sie freuen konnte, kam der Hammer: Der Satz von den Ferien endete nicht mit einem Punkt, sondern mit einem Komma. Die Begründung liess mich bestürzt zurück: "weisst du, keine Autisten, ADHSler und solchen Scheiss."

Ich verstehe diese Lehrerin sehr gut, wenn sie sich freut, in einer Regelklasse kein Kind mit Autismus oder überbordendem Bewegungsdrang zu haben. Was bei mir jedoch grosse Fragezeichen aufscheinen liess, war die Titulierung, den Fäkalausdruck, mit dem sie diese Kinder bezeichnete. Für mich hat das absolut nichts mit Respekt und Achtung vor dem Mitmenschen zu tun. Wie können wir eine gute Beziehung zu den Kindern unserer Klasse, ihren Eltern aufbauen, wenn wir sie nicht als Menschen akzeptieren? Wie können wir ihnen Respekt und Achtung beibringen, wenn wir es ihnen nicht selber zollen?

Montag, 28. Oktober 2019

Grammatik üben ohne zu schreiben

Ich habe wieder einmal einen Drittklässler. Der schreibt etwas ungelenk. Um ihn nicht zu stark zu quälen, digitalisiere ich ab und zu für ihn eine Aufgabe, die er dann am Rechner lösen kann.

Übung 1: Die angezeigten Wörter nach Endung sortieren



Übung 2: Die richtige Endung aus dem Menü wählen


Bei der zweiten Übung habe ich den Wortschatz leicht erweitert, so dass man manchmal scharf nachdenken muss: Ist das nun ein Verb/Adjektiv oder ein Nomen? Viel Spass beim Anwenden im Unterricht. Mehr Deutschübungen (angeregt von Einsterns Schwester) gibt es sowohl für Zweit- als auch für Drittklässler.

Montag, 21. Oktober 2019

Welches sind deine Superkräfte?

Kürzlich sah ich nebenstehendes Leibchen zu kaufen. Oft scheint es mir, dass viele Leute, denken,  mit der Digitalisierung der Schule werde alles besser - ein Tablett pro Kind sei so eine Superkraft. Ich bin da eher skeptisch. Umso mehr freute ich mich an den sehr differenzierten Aussagen von Robert MacKenzie der Firma Labster an einem Lehrerbilungskurs.

MacKenzie unterscheidet klar zwischen Digitalisierung und Transformation. Wenn ich mich einfach an der Wandtafel abfilme, ist das zwar dann digital. Aber die Methode bleibt genau dieselbe. Die grössten Effekte erreicht man jedoch in der Kombination.




Montag, 30. September 2019

Reales Spielen mit einer App fördern?

Kinder lernen durchs Spiel. Doch immer mehr gelangen sie in den Sog elektronischer Medien. Die Eidgenössisch Technische Hochschule (ETH) in Zürich will hier mit sogenannter Augmented Creativity (wie heisst das auf deutsch?) Gegensteuer geben, indem im Game Technology Centre kreative und spielerische Aktivitäten mit Ergänzungsrealität (englisch: Augmented Reality AR) ergänzt werden. Erstaunlich und unglaublich, aber wahr, was heutige Technologie bereits kann! Im Filmausschnitt stellt Bob Summer diese erweiterte Kreativität (auf englisch) vor:



Die vorgestellten Funktionen sind Bestandteil einer Vorzeige-App, mit welcher die ETH Einblick in Ihr Arbeiten gibt.
  • Mit dem AR-Malbuchmodul können Figur mit normalem Papier und Stiften ausgemalt und die Farben dann auf eine auf dem Bildschirm angezeigte 3D-Figuren übertragen werden.
  • Mit dem AR Band Modul können Musikinstrumente und Musikstile in AR spielerisch kombiniert werden, um eigene Arrangements eines Songs zu erstellen. 
  • Schließlich zeigt das Modul AR Museum, wie die AR-Technologie die Interaktivität eines Museumserlebnisses verbessern kann. Durch AR kann mit Gemälden interagiert, Farben und Formen verändert und so ein eigenes Meisterwerk geschaffen werden!

Ob wir das bei uns im Unterricht einbauen wollen, ist eine berechtigte Frage. Sich mit neusten Entwicklungen auseinandersetzen eine andre. Bevor die App genutzt werden kann, muss man das PDF Augmented Creativity herunterladen und drucken.

Montag, 16. September 2019

Spannendes rund um Klima und Wetter

Der letzte Sommer war ausgesprochen trocken und heiss. Doch auch dieses Jahr tanzte der Sommer aus der Reihe. Dass auch er zu trocken war, bemerkt man gar nicht so, da es immer wieder (aber nur viel zu kurz) regnete. Ausserdem gab es noch mehr Tropennächte, in denen wir fast keinen Schlaf fanden und in der Arktis begannen wegen des Klimawandels Wälder zu brennen in der Grösse, die wir uns schlicht nicht vorstellen können. Ob es fünf vor zwölf ist oder schon fünf nach zwölf? Die Klimademonstrationen (Klimastreik in der Schweiz, Friday for Future in Deutschland) zeigen, dass das Thema die Kinder und Jugendlichen bewegt. Hier nun eine zweite Zusammenstellung von spannenden Unterrichtsmaterialien, auch schon für die Primarschule.



Alle Unterrichtsmaterialien zum Thema Klima, Wetter und Klimawandel.

Der Methodenpool der Uni Köln hat eine interessante Zusammenstellung zum Klimawandel publiziert. Sie ist für die 4. Klasse vorgesehen, kann jedoch problemlos auch für 3.- und 5.-Klässler angepasst werden. Die Unterrichtsreihe Klimawandel und Erderwärmung ist als Lernstationenarbeit aufgebaut und methodisch detailiert beschrieben.

Die Umweltbibliothek Stralsund hat eine ausführliche Liste an didaktisch aufbereitetem Material für die Schule publiziert. Einen guten Teil der hier vorgestellten Printmedien kann direkt dort ausgliehen werden.

Primarschule

Lernlandschaft Sachunterricht. Wetter & Klima. Logbuch

Das Logbuch ist ein Arbeitsheft für Schüler. Es leitet die Schüler durch ein Unterrichtsprojekt zum Thema Wetter und Klima. Anders als bei mehreren der nachfolgend vorgestellten Materialien, stehen nicht Wetterphänomene im Vordergrund, sondern Wetter, Klima (-zonen, -wandel) und Klimaschutz sind drei gleichberechtigte Säulen des Projekts. Im Abschnitt Klimaschutz untersuchen die Kinder z.B. Wind- und Wasserkraftwerke, Produkte aus dem Supermarkt (deren Herkunft), ihren täglichen Schulweg, Möglichkeiten zum Stromsparen und die Vor- und Nachteile des Fleischkonsums.
Das Logbuch ist Teil der Lernlandschaft Wetter & Klima für den Sachunterricht der Grundschule. Diese umfasst ferner eine Lehrerhandreichung, eine Aufgabenbibliothek und eine Lexikonkartei.
Lernlandschaft Sachunterricht. Wetter & Klima. Logbuch. verlag für pädagogische medien. Donauörth. 2009. 40 Seiten. 30 x 21 cm. ISBN: 978-3-403-11701-8

Die Klima- Werkstatt: Spannende Experimente rund um Klima und Wetter

19 Experimente werden vorgestellt, mit denen Kinder grundlegende Phänomene rund um Wetter und Klima erforschen können. Dabei geht es um das Gewicht der Luft, den Luftdruck, den Treibhauseffekt, Blitz und Donner und die Temperatur. Die benötigten Gegenstände und Materialien sind in jedem Haushalt zu finden.
Ulrike Berger: Die Klima- Werkstatt: Spannende Experimente rund um Klima und Wetter. Velber im OZ Verlag GmbH. Freiburg. 2004. 45 S. 24 x 21 cm. ISBN: 3-89858-258-2

Themenheft Klima und Kimawandel

Das Heft enthält kopierfähige Arbeitsblätter für ein umfängliches Klima-Projekt in den Klassen 3-5. Folgende Themen werden einbezogen: Die Atmosphäre • Wetter und Klima • Was beeinflusst das Klima? • Veränderliches Klima • Kohlendioxid • Ursachen des Klimawandls • Auswirkungen des Klimawandels • Klimaforschung und -politik • Das kannst du tun.
Zu jedem dieser o.g. Themen gibt es je ein leichtes, ein mittelschweres und ein schweres Arbeitsblatt. Dadurch können die Lehrpersonen das Projekt an den Leistungsstand der Klasse bzw. einzelner SchülerInnen anpassen. Das scheint auch geboten, denn manche Arbeitsblätter - so z.B. zum Aufbau der Atmosphäre und zu Eiskernbohrungen in der Klimaforschung - sind schon recht anspruchsvoll.
Die Arbeitsblätter beinhalten z.B. Anleitungen für kleine Experimente oder Beobachtungen, Sachinformationen, Textaufgaben und verschiedene Rätsel.
Eine Einführung, eine Themenübersicht und Lösungen zu den Aufgaben runden das gelungene Heft ab.
Kirsten Preuss: Themenheft Klima und Klimawandel. Buch Verlag Kempen, 2010. 64 Seiten DIN A4. ISBN: 978-3-86740-173-9. Preis: 15,90 €

Die kleinen Klima-Forscher

Eine nette Idee: Das Buch enthält zunächst eine witzige Abenteuergeschichte, in der es um den Klimawandel und den Klimaschutz geht. Darin eingebettet sind passende und anschauliche Experimente, welche die Kinder mit einfachen Mitteln umsetzen können. Das alles richtet sich direkt an die Kinder (u.a. wirklich nachvollziehbare Anleitungen + Erklärungen zu den Experimenten), die Lehrperson (oder die Eltern) müssen nur noch als "Reisebegleiter" mitwirken.
Joachim Lerch, Ute Löwenberg: Die kleinen Klima-Forscher. Eine Abenteuergeschichte mit vielen Experimenten. Herder. Freiburg im Breisgau, 2009. 93 Seiten. ISBN: 978-3-451-70924-1

Wetterfühlungen: Das ganze Jahr das Wetter mit allen Sinnen erleben

Das Buch richtet sich an die Vorschule und die Grundschule. Es leitet dazu an, mit Kindern das Wetter mit seinen vielfältigen Phänomene wie Regen, Schnee oder Sonnenschein zu erforschen. Es enthält Ideen bzw. Anleitungen für Beobachtungen, Experimente, Spiele und Projekte, aber auch Hintergrundinformationen und Geschichten zum Vorlesen. Die Veränderungen des Wetters im Jahresverlauf werden umfänglich thematisiert; die Klimaveränderung wird kurz angerissen.
Antje Neumann, Burkhard Neumann: Wetterfühlungen: Das ganze Jahr das Wetter mit allen Sinnen erleben. Ökotopia-Verlag. Münster. 1. Auflage 2006. 124 S. 26 x 22 cm. ISBN: 978-3-86702-004-6

Wetter

Das Wetter wird im Sachkundeunterricht der Grundschule thematisiert. Dazu steuert das Heft vielfältige Ideen, Aufgaben und (kopierfähige) Materialien bereit. Der Wind und die Windrichtung, der Luftdruck, Wolken und Regen, Gewitter, die Temperatur, Wetterbeobachtung und -vorhersage sowie das Klima und seine Veränderung werden thematisiert. Die Aufgaben sind kindgerecht und beziehen auch Aspekte anderer Fächer wie Deutsch oder Mathematik mit ein.
Alice Undorf: Themenheft Wetter 3./4. Klasse. Buch Verlag Kempen. 2. Auflage 2004. 80 Seiten. 30 x 21 cm. ISBN: 3-936577-06-4

Der unsichtbare Feind

Lisa, Markus, Olga und John sind Schülerinnen und Schüler einer Grundschule. Die 4 Kinder sind genervt: Seit Jahren gab es keinen Schnee mehr und kein Eis, um Schlitten oder Schlittschuh zu fahren. Sie wollen wissen, warum das so ist und erfahren dabei viel über den Klimawandel, über den Treibhauseffekt und das viele Kohlendioxid oder (CO2), das wir Menschen erzeugen und ein wichtiger Grund für die Erwärmung unserer Erde ist. Sie überlegen, was sie gegen den Klimawandel unternehmen können und haben sehr gute Ideen… Der Film richtet sich eher an LehrerInnen und Eltern in Grundschulen; zu dem Film gibt es aber altersgerechte pädagogische Begleitmaterialien für die Grundschüler.
3/4plus SPAR WAT(T): Der unsichtbare Feind. Film auf DVD. Informationen und Bezug: www.unsichtbarerfeind.de/
Nachfolgend eine aus Filmausschnitten erstellte Klima-Botschaft bei youtube:


Alarm im Polarmeer

Kein Lehrmaterial, sondern ein "Klima-Mitmach-Buch für Kinder". Das Buch enthält zunächst auf ca. 120 Seiten die abenteuerliche Geschichte vom Wal Peter Pott, der Möwe Lasse und ihren Freunden, die gemeinsam den Eisbären Fritz aus Seenot retten, dem Klimawandel auf den Grund gehen und die Menschen als Klimasünder anklagen. Die Geschichte ist kindgerecht geschrieben, sie thematisiert verschiedene Klimafolgen und endet mit einer etwas platt dargestellten Gerichtsverhandlung im hohen Norden und einem durchaus klugen Urteil.
Auf den restlichen 70 Seiten erklärt dann das "Schnick-Schnack-Universallexikon" die wichtigsten Fachbegriffe zur Geschichte, und ein "tierisch toller Mitmach-Teil" bietet Klimaschutztipps, Experimente und einige weitere passende Überraschungen.
Die Tochter der Autorin hat das Ganze mit erkennbarer Freude illustriert.
Das Buch wird laut Verlag für Kinder ab 8 Jahren empfohlen; es braucht sicher auch verständnisvolle Eltern bzw. Lehrpersonen, die es gemeinsam mit den Kindern entdecken und diskutieren.
Kerstin Landwehr: Alarm im Polarmeer. Das Klima-Mitmachbuch für Kinder. Draksal Fachverlag GmbH. Leipzig, 2011. 192 Seiten. ISBN: 978-3-86243-016-1. Preis: 17,95 €

Mit der angegebenen ISBN-Nummer können die Bücher problemlos im lokalen Buchhandel bestellt werden.

Montag, 9. September 2019

Einsterns Schwester an der Unterstufe

Im Deutschlehrmittel Einsterns Schwester wechselt das Kind nach jedem Kapitel das Heft. Das wirkt sehr motivierend. Es wird also zuerst vier Mal das erste Kapitel bearbeitet, dann vier Mal das zweite Kapitel, etc.

Ins Heft schreiben ist eine ruhige Angelegenheit und hilft sehr, Gelerntes zu verinnerlichen. Aber manche Kinder schreiben sehr langsam oder äusserst ungern. Da hilft es, manchmal das Medium zu wechseln. Legespiele (Domino, Memory), Selbstkontrollgeräte (LÜK, Profax, Klammerkarten) oder auch einmal den Rechner. Im Laufe der letzten Jahre habe ich eigene und fremde online Übungen gesammelt und nach den Kapiteln sortiert:
Vielleicht hilft die Zusammenstellung auch dem einen oder anderen, der mit diesem Lehrmittel arbeitet. Ich schätze die Aufteilung des Unterrichtsstoffes in sehr kleine Lernportionen.

Montag, 2. September 2019

Im Wald, im schönen, grünen Wald...

Sprache kommt von sprechen und sprechen kann man nur, wenn man auch die passenden Wörter dazu hat. Vielleicht sind unsere Schulbücher völlig veraltet, von einem anderen Planeten? Oder sind es einige Kinder? Wie dem auch sei: Hier kommt noch einmal eine Hör- und Wortschatzübung, die ich aus aktuellem Anlass für Drittklässler erstellt habe.



So funktioniert die Learning-App: Klicke einen Audio-Schnipsel an, höre das Wort und ziehe dann den Schnipsel auf das passende Bild. Das ist schon alles. Genau so, wie Lernprogramme sein sollten: So einfach in der Handhabung, dass sich die Kinder 100% auf den Inhalt konzentrieren können.

Die App ist inspiriert von Einsterns Schwester, 3. Klasse, Seite 4, aber absolut lehrmittelunabhängig.

Montag, 26. August 2019

Sprachlos aus den Ferien zurück

In der guten alten Zeit schickten die Kinder Postkarten (Ansichtskarten) aus den Ferien. Später zwangen wir sie, einen Aufsatz über die Ferientage zu schreiben. Gestern schlug ich mit meinen Drittklässlern das Deutschbuch auf und wir schauten auf der ersten Seite ein Strandbild an. Sie sagten nichts. Meinen konkreten Fragen wichen sie aus - bis ich realisierte, dass einige unter ihnen nicht wussten, dass der Mann unter Wasser Taucher heisst, was eine Sandburg oder eine Verkäuferin sind.

Flexibel habe ich innert Sekunden die Lektion umgeplant und statt Nomen Wortschatz gemacht. Aber morgen und übermorgen wird das noch vertieft. Mit einer App. Voilà die erste Hälfte:



Und da das Hörverständis besonders wichtig ist, habe ich die App so erstellt, dass der Computer das Wort vorliest. Im schlimmsten Fall, kann man das "i" antippen, um das Wort auch lesen zu können. Und die zweite Hälfte:



Wer keine Erfahrung mit Learning-Apps hat: Man klicke einen Audio-Schnipsel an, höre das Wort und ziehe dann den Schnipsel auf das passende Bild. Das ist schon alles. Genau so, wie Lernprogramme sein sollten: So einfach in der Handhabung, dass sich die Kinder 100% auf den Inhalt konzentrieren können.

Die App ist inspiriert von Einsterns Schwester, 3. Klasse, Seite 3, aber absolut lehrmittelunabhängig.

Montag, 22. Juli 2019

Erfolgreicher Einstieg ins 2. Jahr Französisch mit Dis Donc! 6

Wenn Sie in der Deutschschweiz unterrichten, dann verwenden Sie im Französischunterricht mit grosser Wahrscheinlichkeit das Buch Dis Donc! In wenigen Wochen beginnt die 6. Klasse. Eine Kollegin verwendet die Vorhilfe-statt-Nachhilfe-Methode und dadurch haben die Kinder ihrer Klasse viel mehr Erfolg im Französisch-Unterricht. In diesem Beitrag zeigt sie konkrete Beispiele, wie sie in den ersten beiden Unités eingestiegen ist; was sie gemacht haben, bevor sie überhaupt das Buch geöffnet haben.



Vorhilfe statt Nachhilfe eignet sich auch für alle anderen Französischlehrmittel und selbstverständlich auch in anderen Sprachen, sei das nun Englisch, Italienisch, Russisch, ... Neben der Vorhilfe empfiehlt es sich auch, die neuen Themen genügend zu vertiefen. Eine Reihe von Lern-Apps findet man auf der Seite learningapps.org. Eine detaillierte Übersicht, sortiert nach Unités befindet sich auf diesem Blog: Apps für Dis Donc! 6.

Montag, 1. Juli 2019

Französisch-Unterricht bereits Ende 4. Klasse starten (Dis Donc! 5)

Seit einiger Zeit unterrichten wir in der Deutschschweiz Französisch mit einem neuen Lehrmittel. Es ist moderner und entspricht eher der Lebenswelt der heutigen Kinder; so kommen soziale Medien, Computer, das Internet oder Mobiltelefone vor...  Der Einstieg in die neue Fremdsprache ist aber ziemlich anspruchsvoll. Es lohnt sich, sich das sehr genau zu überlegen, damit die Kinder mehr Erfolg haben.

Das frühere Lehrmittel Envol 5 begann mit einer Unité 0, in der es um Fremdsprachen im Allgemeinen ging und darum Sprachen unterscheiden zu können. Ich bearbeite dieses Einführungskapitel jeweils Ende der 4. Klasse in den letzten zwei Wochen vor den Sommerferien. Das hat sich sehr bewährt und eignet sich auch ausgezeichnet als Vorbereitung auf jedes andere Lehrmittel, wie zum Beispiel Dis Donc! 5. Die Kinder sind jeweils sehr motiviert und Sprachkenntnisse einzelner Kinder lassen sich gut einbauen.



Karin Holenstein ist nicht nur begeisterte Primarlehrerin, sondern auch zertifizierte Birkenbihl-Trainerin. Im Französischunterricht kombiniert sie das offizielle Schulbuch Dis Donc! mit der Birkenbihl-Methode. In diesem Film zeigt sie, wie die Kinder durch die Dekodierung der Texte von Anfang an einen Einblick in die fremde Sprache bekommen und gehirngerecht lernen können. Dazu wendet sie das aktive und passive Hören an, mit welchem sich Nervenbahnen im Gehirn bilden können, bevor die Übungen aus dem Buch an die Reihe kommen. Dadurch haben die Kinder ihrer Klasse laufend kleine Erfolgserlebnisse. Das steigert die Motivation und entsprechend die Leistung.

Es lohnt sich also, gegebenenfalls noch kurzfristig, ein altes Buch im Keller zu holen und den Start der 5. Klasse jetzt aufzugleisen und nach den Sommerferien das neue Buch in den ersten Tagen noch im Kasten zu lassen.

Montag, 27. Mai 2019

Learning-Management-Systeme

Letzte Woche habe ich über mögliche Nachfolgesysteme von Educanet geschrieben. Für den Unterricht selbst spielen sogenannte Learning-Management-Systeme (LMS) eine zentrale Rolle. 

Eines der bekanntesten LMS ist das Integrierte Lern-, Informations- und Arbeitskooperations-System Ilias, das unter anderem an den Schulen in der Stadt Basel oder auch an der Pädagogischen hochschule Zürich zum Einsatz gelangt. Ilias liegt unter einer freien Lizenz vor. Auch bekannt ist Moodle, das von vielen Gymnasien eingesetzt wird.

Ein Kollege aus Freienbach etwa stellt den Schulkindern Arbeitsblätter, Aufträge oder auch Online-Tests zur Verfügung. Auch legt er Mathematikkurse an und erfasst unterschiedliche Materialien. Er lässt sich von der Zeitschrift Bildung Schweiz wie folgt zitieren: «Das kann ein Dokument sein, das ich dort ablege, eine Verknüpfung zu einer Internetseite oder eine von Moodle angebotene Lernanwendung, beispielsweise Tests oder Quizformen.» Das erleichtere den Unterricht. Vor allem Kleingruppen würden dann mit Moodle-Aufgaben arbeiten. Die Kinder mögen vor allem Tests am Computer. Selbsorganisiertes Lernen lasse sich mit Moodle sehr gut unterstützen (das kann man aber auch mit Klammerkarten, LÜK, Logico und anderen nichtvirtuellen Lernspielen). Richtigerweise schränkt der Kollege ein: «Als Lehrer darf man aber den Aufwand nicht unterschätzen, wenn man abwechslungsreiche Kurse anlegen will.»

Für den Einsatz in der Primarschule sind die meisten LMS mehr als eine Nummer zu gross. Mit Learningapps kann man im Kleinen erste Erfahrungen sammeln. Oder sehe ich das falsch? Gerne freue ich mich auf ergänzende Kommentare.

Montag, 20. Mai 2019

Educanet2 ist tot, es lebe Educanet3

Seit 18 Jahren gibt es Educanet, die Lernplattform der Schweizer Schulen. In der Zwischenzeit ist sie etwas in die Jahre gekommen. Aufgefrischt wird sie nicht mehr, sondern Ende 2020 eingestellt. Dann ist Schluss mit Chat und E-Mail in geschütztem Rahmen, Klassenhomepages, Adressbüchern, Courselets, Lernplänen, Lernerfolgskontrollen, Lerntagebüchern u.v.a.m. Viele Schulen setzen nun auf Office 365. Doch es gibt Alternativen.

DiePalette an digitalen Arbeits-, Lern- und Kommunikationsplattformen ist breit. Doch wo werden die Daten gelagert? In der Schweiz? Werden die Daten ausgewertet? Wie steht es mit dem Datenschutz? Im letzten Dezember wurde bekannt, dass sogenannte Diagnosedaten aus Office 365 an Microsoft fliessen. Wollen wir das? Dürfen wir das zulassen? Mit der seit letztem Monat verfügbaren Version Office 365 ProPlus lässt sich dies einschränken. Reicht das? Neben Microsoft (Office 365) ist auch Google gross im Geschäft mit den Schulen; GoogleClassroom ist die bekannteste Lernumgebung der Welt. Beide Firmen verdienen viel Geld mit der Auswertung von persönlichen Daten und deren Weiterverwendung in der Werbung. In "Medien und Informatik" müssen wir die Kinder für solche Zusammenhänge sensibilisieren. Was, wenn wir es trotzdem tun? Wo ist das die Vorbildwirkung der Schule?

Will eine Schule die Schuldaten in eigener Hoheit verwalten, so kommen dafür auch Open-Source-Lösungen in Frage. Univention bietet mit «UCS@school» eineIT-Umgebung an, die vom Schulsekretariat bis zu Lernanwendungen im Unterricht alle Funktionen abdeckt, aber wesentlich komplexer ist, als Educanet. Univention hat seit 2016 einen Rahmenvertrag mit educa.ch.Die Berner Stadtschulen verfolgen eine konsequente Open-Source-Strategie. Dabei setzen sie auf «base4kids2». Dieses umfassende Schulinformatik-Projekt basiert auf Open-Source-Anwendungen, die ausnahmslos auf stadteigenen Servern laufen. So behält die Schule Bern die Oberhoheit über ihre Daten.

Welches System der Nachfolger von Educanet, also quasi Educanet3 wird, ist noch nicht klar. Es ist jedoch zu befürchten, dass sich viele Schulen einem ausländischen Anbieter andienen und dabei didaktische und Sicherheitsaspekte hinten anstehen müssen. Eigene Lösungen mit quelloffener Software (open source) sind eine gute Alternative. Mit Installation und Wartung kann auch eine lokale Informatikfirma beauftragt werden.

Montag, 1. April 2019

Was Eisbären mit Schuleschwänzern zu tun haben

Letzte Woche habe ich auf eine Unterrichtsreihe und weiteres Material zum Klimawandel hingewiesen. Immer mehr Kinder machen sich ernsthaft und berechtigerweise Sorgen über den Klimawandel und die Untätigkeit vieler Erwachsenen. Hier kommt eine zweite Sammlung. Vielleicht schwänzen unsere Kinder am 6. April (internationale Klimademos) nicht die Schule, wenn sie merken, dass wir sie mit ihren Sorgen und Ängsten ernst nehmen.

Ich stelle aus solchen Materialien jeweils ganz viele kleine und grossen Posten zusammen, die dann eine Werkstatt oder eine Lernen-an-Stationen-Serie bilden. Dabei gibt es Pflichtposten, Wahlpflichtposten und Kürposten auf freiwilliger Basis. Die Bezeichnung ist jedoch individuell auf das Kind zugemünzt und deshalb auf seinem Arbeitspass vermerkt. Wichtig ist nur, dass alle Posten dann neu (meist von Hand mit Farbe) neu durchgehend numeriert werden.

Klimawandel - Arbeitsheft für Schüler





Der Klimawandel bringt auch die Eisbären zum Schwitzen. Noch nie gab es in der Arktis so wenig Eis wie heute. Als Folge davon werden die Jagdgründe der Eisbären immer kleiner, denn nur auf dem Eis finden sie ausreichend Nahrung. Wissenschaftler befürchten, dass die Eisbären in der Zukunft vom Aussterben bedroht sind.

In dem Arbeitsheft für die Grundschule begleitet eine Eisbärenfamilie die Schülern bei ihrer Spurensuche rund um Klima und Klimawandel. Wie entsteht Klima? Was sind die Folgen des Klimawandels? Wie kann eine klimafreundliche Schule aussehen? Mit Textaufgaben und kleineren Versuchen wird dieses komplexe Thema ganz einfach verständlich gemacht.


Diese Unterrichtseinheit ist vom deutschen Amt für Natur- und Umweltschutz. 



Ausserdem bin ich auf ein Bilderbuch für Kinder und Jugendliche (ab 8 Jahren) des deutschten Umweltbundesamtes gestossen. Es ist zwar vergriffen, kann jedoch weiterhin heruntergeladen und selber gedruckt werden:

Pia, Alex und das Klimaprojekt : Eine abenteuerliche Entdeckungsreise

Alex saß träumend da und malte Strichmännchen mit Schwertern auf den Rand seines Heftes. Die Klasse hatte gerade Deutschunterricht bei Frau Schneider. Während Frau Schneider an der Tafel die verschiedenen Zeitformen des Verbs erklärte, dachte Alex an die letzte Klassenarbeit in Mathematik. Er hatte nicht einen einzigen Fehler! Mathe machte ihm besonders viel Spaß. Das konnte man auch deutlich an seinen Heften erkennen.

Donnerstag, 28. März 2019

Von der Klimademo in den Unterricht

Grössere Kinder und Jugendliche gehen auf die Strasse für das Klima. Das bekommen auch die jüngeren Kinder mit. Betreffen tut es uns ja alle. Hier eine erste Über sicht an Materialien für den Unterricht mit Primar- oder Grundschülern:

 Eine Unterrichtsreihe der Freien Universität Berlin mit schön gestalteten Arbeitsblättern für die Grundschule und 5./6. Klasse (respektive die 6jährige Primarschule):

Arbeitsblätter zum Klimawandel

Einige Arbeitsblätter auf einem Blick

Rückgang der Gletscher Schmelzen der Polkappen Anstieg der Meeresspiegel

Farbe und Temperatur  Marktstand mit Gemüse und Obst im WinterErderwärmung und Artenvielfalt
























Auch das Österreichische Ökologische Institut bietet einige Arbeitsblätter an - vielleicht zur Ergänzung:

Arbeitsblätter Klimawandel


Der Bau von Treibhaus-Modellen (pdf-Datei, 59 Kb)
Brainstorming (pdf-Datei, 58 Kb)

Montag, 18. März 2019

Rhytmisch sprechen im Fremdsprachenunterricht

Illustration als Zitat aus dem besprochenen
Buch (Lehrmittelverlag Zürich)

Wer kennt sie nicht, die kleinen Sprüchlein, die wir als kleine Kinder zu Hause oder später im Kindergarten gelernt haben und dann einfach so aus Spass gefühlte tausend Mal aufgesagt haben oder die Grossmutter gebeten nochmal und nochmal uns vorzusagen.

Auch im Fremdsprachenunterricht lassen sich solche kleine Verse einbauen, denn das rhymisierte Sprechen hilft dort genau so gut wie uns in unserer Kindheit beim verinnerlichen von Sprachstrukturen - oft verbunden mit einem kleinen Witz. Das kommt auch im Deutschunterricht gut an, wenn die Verslein altersgemäss sind.

In der Deutschschweiz wird nun gerade ein neues Französischbuch eingeführt. Die französischen Laute kommen dort sehr kompakt vor: zwei, drei oder gar vier auf ein Mal. Wem (oder wessen Schüler) diese Ladung etwas zu geballt ist, der greift unter Umständen gerne auf die im alten Buch "Envol" eingeführten Gedichtlein mit den hilfreichen Illustrationen zurück. Einerseits sind sie meistens lustig und zweitens geht es in ihnen schwerpunktmässig jeweils um einen Laut.

son Dis donc! 5 Envol 5/6
ch – z / ou – u  
unité 1
unité 7 – x / unité 3 – unité 11  
ch – j  
unité 2
unité 15 / unité 9
on
unité 3
unité 10
ABC...Z
unité 4
x
an – in – on  
unité 5
unité 5 – unité 14 – unité 10
oi
unité 6
unité 1
Diese kleine Tabelle hilft zur Orientierung. So kann man sie lesen:
  • Der Laut "on" wird in Dis Donc im Kapitel 3 eingeführt. Entsprechend findet man dort einen Merkvers. Im Buch Envol gibt es das passende Pendent in Kapitel 10.
  • Die Laute "ch", "z", "ou" und "u" werden in Dis Donc im Kapitel 1 eingeführt. Zu "ch" gibt es einen Vers in Envol, Kapitel 7; zu "z" gibt es nichts (x) Vergleichbares in Envol; zu "ou" in Unitéé 3 und zu "u" findet man etwas in Kapitel 11.
Das finden meine Fünftklässler lustig:

Douze souris rouges
Douze souris rouges
Courent sous la douche
Jouent à faire des trous
Plouf! Dans la soupe!

Illustration als Zitat aus dem besprochenen
Buch (Lehrmittelverlag Zürich)
Und das haben sie gerade vor den Winterferien - je nach Können - vorgetragen oder vorgelesen:

Au mois de janvier
Au mois de janvier,
dans un restaurant français,
ma grand-mère gourmande
et ma tante Armande
mangent une orange
sans un franc.
Quelle chance!

Ausserdem findet man in Envol Verse zu den folgenden Lauten: qu (2), ai (4), au (6), é (8), eu (12), è (13), v/f (16), é/è/ê/ai (17).

Viele Französischübungen für das erste Lernjahr finden sich hier und hier.

Montag, 11. März 2019

In fünf Schritten zum binnendifferenzierten Unterricht

Ich habe bereits mehrmals über das Churermodell berichtet. Es ist weit weniger radikal, wie etwa offener Unterricht nach Freinet, Montessori oder anderen Reformpädagogen, aber wohl gerade deshalb verbreitet es sich so schnell. Wer einen (nächsten) Schritt in kindsorientiertem Unterricht wagen will, schafft das in fünf einfachen Schritten.
  1. Wer ins Churermodell starten will, muss das Schulzimmer umstellen. Auf www.churermodell.ch finden sich einige Hinweise dazu.
  2. Die Inputs kurz halten, um Lernzeit für die Schüler und Zeit für die Lernbegleitung und-beratung für die Lehrperson zu gewinnen.
  3. Den bestehenden Unterricht – soweit es geht – in die neue Struktur integrieren.
  4. Erfahrungen mit differenzierenden Lernangeboten machen. Gut überlegen, was mit den Ergebnissen der Lernaufgaben geschieht. Selbstkontrollmöglichkeiten einbauen.
  5. Schritt für Schritt machen und zu sich selbst Sorge tragen. Wird die Situation unübersichtlich, Komplexität für sich und die Schüler reduzieren.

Montag, 4. März 2019

Redensarten und ihre Bedeutung

Was soll ich über Redensarten schreiben? Es gibt sie und wer aus einer sprachbewussten Familie kommt oder viel liest, dem begegnen sie regelmässig und der versteht sie. Die anderen lernen sie in der Schule. In unserem Sprachbüchlein "Linda-Klasse" kommen Redensarten wiederholt vor. Ein Schüler hat dazu eine App passend zu Band 2 erstellt.



Und weil üben am PC manchen Kindern mehr Spass macht, habe ich auch die Redensarten aus Band 6 erfasst, da meine jetzigen Kinder nicht so Computer-affin sind.

Redensarten sind natürlich so universell, dass sie an kein Sprachbuch gebunden sind. So finden diese beiden Übungen vielleicht noch ein paar Benutzer mehr...



Und wer die beiden Apps unabhängig vom Blog nutzen will: https://www.learningapps.org

Montag, 18. Februar 2019

Weshalb Binnendifferenzierung zwingend ist

In meinem Schulzimmer gibt es ganz ganz wenige "Lektionen" im klassischen Sinn. Natürlich singen wir gemeinsam... Dieser ganz kurze Film zeigt eindrücklich, weshalb Binnendifferenzierung in allen Klassen zwingend nötig ist: in schwachen Klassen ebenso, wie in leistungsstarken Klassen.

Montag, 4. Februar 2019

Die Schulreform, die aus den Bergen kommt

Wie kann der Unterricht so angepasst werden, dass er den Bedürfnissen der Kinder entspricht? Diese Frage beschäftigt uns Lehrer wohl das ganze Berufsleben lang. In Chur, einer kleinen Stadt an der jahrtausende alten Kreuzung der Alpenübergänge zwischen Nord und Süd, Ost und West, ging man die Sache unspektakulär und trotzdem revolutionär an: Nicht der pädagogische Ansatz wurde geändert, sondern der Raum, das Schulzimmer. Daraufhin begann sich er Unterricht fast von selbst zu verändern.



Unterstützt wird dies durch 10 Schritte, die dem Lehrer helfen, seinen Unterricht in Richtung Binnendifferenzierung zu verändern. In der Zwischenzeit ist das unter dem Namen Churermodell bekannt und verbreitet sich über das ganze Land.

Das Bestechende am Churermodell sei, dass es die Basis für viele wesentliche Entwicklungen der heutigen Schule lege, sagt Professor Peter Lienhard von der Hochschule für Heilpädagogik in Zürich. Unter den wesentlichen Entwicklungen versteht er individualisierte Lernförderung, inklusive Schulungsform und integrative Begabungs- und Begabtenförderung.

Eine eigene Seite im Internet enthält nähere Informationen zum Churermodell.

Montag, 28. Januar 2019

Was ist richtiger Informatikunterricht?

Was ist nun aber "richtiger" Informatikunterricht an der Volksschule, wenn nicht die beiden häufigsten Programme bedienen zu können?
  • Ist es programmieren? 
  • Ist es Wissen, wie man eine Suchmaschine bedient (genau, nicht nur Google)?
Vor einiger Zeit viel mir ein Interview mit Juraj Hromkovič in einer grossen Tageszeitung in die Hände. Er ist Spezialist für Vermittlung von Basiswissen in Informatik an der ETH und sieht die Situation kritisch: Es würden lediglich die Betriebsanleitungen von Soft- und Hardware vermittelt, nicht aber das Grundwissen zum Steuern und Entwickeln von Informationstechnologie. «Das ist so wie der Unterschied zwischen Autofahren und Maschinenbau», sagt Hromkovič. «Wir sollten aber Gestalter und nicht Konsumenten erziehen.»

Letztlich gehe es darum, dass die Kinder eine einfache Sprache fänden, mit der sie dem Computer mitteilen könnten, was dieser tun müsse. Man könne dafür etwa eine programmierbare Spielzeugschildkröte verwenden. Die Kinder müssten dieser Befehle geben wie «Gehe vorwärts!». Die Leistungen der Schüler liessen sich gut überprüfen, meint er. «Wenn man sich die Schule der Zukunft so vorstellt, dass jedes Kind ein Tablett bekommt, liegt man falsch», sagt Hromkovič, «denn das führt nur zu Konzentrationsschwächen und ist ziemlich gefährlich.» Viel wichtiger sei es, die Kreativität und die Selbständigkeit der Schüler zu fördern.

Er findet, es werde zu viel Geld und Energie in die Wahl und Anschaffung des richtigen Tabletts gesteckt. Viel wichtiger wäre es ihm, wenn sich die Schulen darum kümmern würden, wofür sie diese Geräte eigentlich brauchten – und wie sie den Kindern Programmieren beibringen könnten. Das hält er für eine Fähigkeit, die künftig unverzichtbar sei.

Hromkovič Befürchtung: dass Kinder am Ende der Schulzeit zwar wissen, wie sie ein Tablett und eine App bedienen müssen, von Informatik und der Technik dahinter trotzdem keine Ahnung haben. Für einen guten Infor­matikunterricht brauche es aber nicht für jedes Kind ein iPad, sagt er. «Ein Heft, ein Stift und der Zugang zu einem Computerzimmer pro Schule würden genügen.» Die Investitionen könnten so auch geringer gehalten werden. Aus seiner Erfahrung mit Projekten mit rund 13 000 Schulkindern hat er ein Lehrmittel für den Informatikunterricht geschrieben. In der Primarschule (bis 6. Klasse) lassen sich über 50% davon ohne Computer lösen und auch an der Sekundarschule (ab 7. Klasse) brauchen die Kinder nur für zwei Drittel des Unterrichts einen Rechner.

Dem Informatikprofessor bereitet auch Sorge, dass die Lehrer an der Pädagogischen Hochschule Zürich für das neue Fach «Medien und Informatik» zurzeit nicht von studierten Informatikern ausgebildet werden. Es werde so eine Art Halbwissen an Unwissende weitergegeben. Rahel Tschopp, Leiterin des zuständigen Bereichs der PHZH, bestätigte diesen Mangel.

Montag, 21. Januar 2019

Informatik mit grossem Fragezeichen

Ich setzte schon seit längerer Zeit Fragezeichen hinter das, was an manchen Schulen unter dem Namen "Informatik" angeboten wurde. Meiner Meinung nach hat die Bedienung einiger ausgewählter kommerzieller Produkte, wie z.B. Microsoft Word oder Microsoft Excel reichlich wenig mit Informatik zu tun. Abgesehen davon, dass sich diese Software bis unsere Schulkinder ins Berufsleben einsteigen sich garantiert wesentlich verändert hat. Ausserdem sollte meiner Meinung nach, wenn schon Produkteschulung gemacht wird, diese neutral sein; also Textverarbeitung oder Tabellenkalkulation und nicht Word oder Excel. Der Unterschied ist eklatant. In der Fahrschule lernten wir ja auch Auto fahren und nicht VW fahren...

In der Praxis muss man zwingend der Empfehlung der Schweizerischen Fachstelle für Informationstechnologien im Bildungswesen (SFIB) folgen und wo immer möglich quelloffene Programme verwenden. Der Grund dazu ist ein einfacher. Kinder, welche an Arbeiten der Schule zu Hause weiterarbeiten wollen oder müssen, brauchen zu Hause die gleiche Software. Verwendet die Schule ein kommerzielles Produkt, werden die Eltern de facto gezwungen, zu Hause auf die gleiche Version aufzurüsten - oder sie installieren eine Raubkopie. Bei freier Software, darf die entsprechende Version einfach installiert werden.  LibreOffice statt Microsoft Office, Gimp statt Photoshop, etc. Firefox, Vivaldi oder Chromium statt Chrome oder Edge. Und wenn wir schon bei den Browsern sind: Startpage, Metager oder Qwant statt Google oder Bing. Weil sonst sind wir nicht glaubwürdig, wenn das Thema der Datenspionage auf den Stundenplan steht.

Aber was ist nun "richtiger" Informatikunterricht an der Volksschule, wenn nicht die beiden häufigsten Programme bedienen können? Ist es programmieren? Ist es Wissen, wie man eine Suchmaschine bedient (genau, nicht nur Google)? Darauf werde ich am nächsten Montag etwas ausführlicher eingehen.

siehe auch gutes Beispiel der Schule in O...

Montag, 14. Januar 2019

Von gebratenen Kartoffelstängelchen und Nervosität vor dem Auftritt

Was bedeutet nachäffen und was ist Lampenfieber? Überall kommen Fremdwörter und seltene Ausdrücke vor. Deshalb ist es auch immer wieder wichtig, Wortschatzarbeit mit den Kindern zu machen. Auch die folgende Übung passt zu einem Kapitel aus dem Taschenbuch Die Linda-Klasse entdeckt die erste Liebe (5. Klasse), kann aber völlig unabhängig davon benutzt werden.


Amüsieren Sie sich an den im Fett gebratenen Kartoffelstängelchen...

Montag, 7. Januar 2019

Fremdwörter und Wortschatzarbeit

Was ist ein Gentleman, was ein Nebenbuhler? Überall kommen Fremdwörter und seltene Ausdrücke vor. Deshalb ist es auch immer wieder wichtig, Wortschatzarbeit mit den Kindern zu machen. Die folgende Übung passt zu einem Kapitel aus dem Taschenbuch Die Linda-Klasse entdeckt die erste Liebe (5. Klasse), kann aber völlig unabhängig davon benutzt werden.