Montag, 27. März 2017

Schulwandbilder neu interpretiert

zeitloses Schulwandbild von 1941
Ich liebte sie und war meistsens der letzte im Schulhaus, der sie noch einsetzte: Schulwandbilder. Heute fristen sie ein kümmerliches Dasein irgend in einem Kasten oder wurde gar fortgeworfen. Schade. In der Tat: Die didaktisch aufgebauten Bilder gaben viel mehr her, als irgend ein Poster und im Gegensatz zu einer guten Illustration in einem Schulbuch oder einer, die man an die Wand projiziert, konnte man das Schulbild noch einige Tage hängen lassen. Die Kinder konnten sich so besser erinnern oder einzelne Details in einem ruhigen Moment weiter verinnerlichen.

Kürzlich habe ich auf der Internetseite von Planet Schule eine Reihe von sogenannten interaktiven Animationen entdeckt. Sie unterstützen stufengerecht sowohl den klassischen Unterricht, als auch das selbständige Lernen im offenen Unterricht. Aus aktuellem Anlass habe ich die acht Animationen zum Themenkreis Energie zusammengestellt.

Dem direkten Vergleich mit den Schulwandbildern halten sie nicht stand. Manches können sie besser, anderes weniger gut - oder um es mit den Worten Brechts zu sagen: Es wechseln die Zeiten. Das Große bleibt groß nicht und klein nicht das Kleine...

Montag, 13. März 2017

Guter Lehrer sein - ganz einfach

Gestern schrieb die NZZ am Sonntag über uns Lehrer: Qualität werde nicht durch Schulreformen erreicht, sodern durch unser können. Dabei beruft sie sich auf Hattie und druckt gleich eine Anleitung ab, was einen guten Lehrer ausmacht.

Die Neue Zürcher Zeitung nahm den Ball ihrer Sonntagsausgabe heute Morgen elegant auf und fasst den Artikel in wenigen Zeilen zusammen:

● . . . kann Regie führen und vorausplanen.
● . . . hört den Schülern richtig zu.
● . . . kann Beziehungen eingehen und kennt seine/ihre Schüler.
● . . . hat eine Passion für Zwischenmenschliches.
● . . . kann gut auf die Eltern eingehen.
● . . . findet die Balance zwischen digital und analog.

Um dann den Ball wiederum ihren Lesern zuzuspielen mit der Frage, was einen guten Lehrer ausmache. Die ersten Kommentare tönen durchaus vernünftig.

Montag, 6. März 2017

Entspannung auf dem Eisfeld

Aquarell von Ernst Bahn, 1922
Stadtmuseum Münster
Zweimal im Jahr gehen wir mit den Kindern vierer Kleinklassen (1. bis 5. Schuljahr) Schlittschuh laufen. Wer das ein bisschen häufiger macht, dem seien die zehn Lektionen von Jugend+Sport ans Herz gelegt. Didaktisch fundiert und technisch professionell. Die allgemeinen Regeln gelten aber auch für uns seltenen Gäste auf der Eisbahn.

Die Stunden auf dem Eis sind jeweils überraschend entspannt. Die Kinder zeigen sich gegenseitig, was sie können,stössen einander abwechslungsweise auf kleinen Stühlen über das Eis, während andere in der anderen Hälfte miteinander Hockey spielen, zum Beispiel drei gegen einen (der im Club ist).

Ich beobachte, helfe hier mal einem auf die Füsse oder zeige dort einmal einen "Trick". Daneben bleibt viel Zeit, um die Kinder zu beobachten. Wie bewegen sie sich im Raum, wie schnell machen sie Fortschritte, was entdecken sie selber, wer teilt sein Wissen, sein Können? Am Abend setze ich mich dann hin und schreibe eine Note fürs kommende Sommerzeugnis auf. Bei all den Kompetenzen gibt das meistens gute Noten - je nach Kind halt für etwas anderes: von ersten Schritten auf dem Eis, hin bis zu rückwärts gefahrenen Piroutetten...