Montag, 24. November 2014

Lehrer sind keine Tintenfische

Kinder hätten gerne Tintenfische als Lehrer. Diese könnten gleichzeitig einer ganzen Reihe Kindern helfen. So sagte vor kurzem ein Kind seiner Handarbeitslehrerin im Sihltal. Aber ein Lehrer bräuchte mehr: neben unzähligen Armen auch ein halbes Dutzend Ohren und Augen und nicht zuletzt auch mindestens fünf Herzen. Nun könnten wir versuchen, mit der Biotechnologie solche Menschen zu züchten.

Oder etwas einfacher: am 30. November zur Klassengrösseninitiative ja stimmen. Da bleiben wir bei einherzigen und zweihändigen Lehrern, dafür wird die Klassengrösse auf eine vernünftige Grösse reduziert, damit auch normale Menschen guten Unterricht garantieren können.


Montag, 17. November 2014

Nur kleinere Klasse helfen im Moment weiter

In verschiedenen Beiträgen zur Klassengrösseninitiative habe darauf hingewiesen, dass das Schlamassel sicher zu einem Teil auch auf die Aufhebung der Kleinklassen und die Integration aller Kinder in die Regelklassen zurückzuführen ist. Müsste das so sein? Ist die Integration sämtlicher Kinder trotz hoher Belastung von Lehrern und Mitschülern zwingen? Nein.

Die Schulgemeinden könnten per Federstrich sofort wieder Kleinklassen einführen. Nur gäbe es dazu nicht mehr Lehrer. Das heisst, die normalen Schulklassen würden dann noch grösser. Ausserdem bestehen viele Eltern auf der Integration, auch wenn dies absurd ist. Ich unterrichtete in einer sechsten Klasse lernbehinderte Kinder, die auf dem Niveau eines Zweit- oder Drittklässlers waren. Trotzdem beschritten die Eltern den Rechtsweg, als die Zuteilung zur Sek C kam. Dies zeigt, in welchem Dilemma die Schulgemeinden stecken. Die Initative mit der Begrenzung der Klassengrösse bei 20 Kindern hilft, die Situation, indem wir uns im Bildungsreformwahn hineingeritten haben erträglich zu machen, bis die Situation grundlegend verbessert wird.


Montag, 10. November 2014

Klassengrösse spielt eine grosse Rolle

Die Begrenzung der Klassengrösse bringt eine spürbare Entlastung für die Lehrer. Dadurch haben sie mehr Zeit für das einzelne Kind. Zwar hat der Bildungsforscher Urs Mosers herausgefunden, dass die Klassengrösse keinen grossen Einfluss habe. Doch das war vor zwei Jahrzehnten. Damals spielte die Klassengrösse abgesehen vom Korrigieraufwand effektiv noch nicht eine so grosse Rolle.

Heute hingegen sind die Klein- und Sonderklassen fast flächendeckend aufgehoben worden. Leistungsschwache, verhaltensgestörte, behinderte, heilpädagogische Schüler oder solche, die noch richtig deutsch lernen müssen, sind nun alle in die Regelklassen integriert. Damit ist die Situation mit damals nicht mehr vergleichbar. Der Lehrerverbandes hatte ursprünglich einen flexibleren Vorschlag gemacht. Da die Bildungsdirektion darauf nicht eingetreten ist, können wir heute über die zweitbeste Lösung abstimmen: die Reduktion der Klassengrösse.


Montag, 3. November 2014

Bildungsdirektion lehnte vernünftige Entlastung der Lehrer ab

Walcheturm in Zürich,
Sitz der Bildungsdirektion
Gemäss einer Nationalfondsstudie sind die Lehrpersonen am Rande ihrer Kräfte. Der Zürcher Lehrerverband hat seine Mitglieder diesbezüglich genauer befragt, um zu wissen, wo der Schuh denn wirklich drückt. Dabei ist die Anzahl von Schülern in einer Klasse als grösstes Problem genannt worden.

Der Lehrerverband hat deshalb bereits 2013 bei der Bildungsdirektion des Kantons Zürich angeregt, Schüler mit besonderen Bedürfnissen in Bezug auf die Klassengrösse stärker zu gewichten. Dies hätte zu kleineren Klassen und zu einer Entlastung der Lehrpersonen geführt.

Leider ist der Vorschlag von den zuständigen Stellen abgelehnt worden. Um die Lehrpersonen nun endlich zu entlasten, bleibt als zweitbeste Lösung nur die Kantonale Volksinitiative: «Mehr Qualität im Unterricht dank kleinerer Klassen (Klassengrössen-Initiative)».