Montag, 29. Dezember 2014

Schule ohne Schulbücher?

Herr Larbig ist auf ein Interview mit dem Zukunftsforscher Jeremy Rifkin gestoßen. Dieser vertritt die These, dass wir den größten wirtschaftlichen und damit auch gesellschaftlich relevanten Umbruch seit Beginn des Kapitalismus erleben. Während der Lektüre erinnerte sich Herr Labrig dann an eine Tagung, bei der es um die Zukunft der Schulbücher ging. Beides inspirierten ihn zu einem interessanten Beitrag.

Es liegt in der Sache, dass Schulbuchverleger am Schulbuch hängen. Aber seit wann hängt denn die Schule vom Schulbuch ab? Während Jahrhunderten gab es wohl Schulen, aber noch keine erschwinglichen Bücher.

Montag, 22. Dezember 2014

Lehre ist ein Handwerk, das Geduld, Intelligenz und Bescheidenheit erfordert

Nach dem Ersten Weltkrieg, kommt ein neuer Lehrer in ein kleines Dorf in der Provence. Er verändert die Schule Schritt für Schritt... Der bekannte Spielfilm L'École Buissonière nach der Pädagogik Célestin Freinets als kleines Weihnachtsgeschenk:


Naiver und komplett unrealistischer Pfadfinderfilm. So oder ähnlich würden heutige Schulverantwortliche wohl urteilen. Dieser Film, der in manchem an dijenigen Pagnols erinnert, zeigt jedoch deutlich und richtigerweise: Demokratie funktioniert und stellt die einfachen Freuden des Lebens und den Fortschritt der Menschheit innerhalb der Reichweite von allen.

Der Film von Jean-Paul Le Chanois mit Bernard Blier ist ein Gegenmittel gegen Programme und Dogmatismus, aber er ist auch ein Beweis dafür, dass die aktiven Methoden schon lange vor den "Erziehungswissenschaften" erfolgreich waren. Die Lehre ist keine Wissenschaft, es ist ein Handwerk oder eine Kunst, die Geduld, Intelligenz und Bescheidenheit mehr als theoretisches Wissen erfordert. Die besten Köpfe und nicht gut gefüllte Köpfe. Man kann nur hoffen, dass alle, die etwas in der nächsten Reform der Lehrerausbildung zu sagen haben, begeistert sind.

Montag, 8. Dezember 2014

Fokus Unterricht

Viele Studien im In- und Ausland zeigen, eine erfolgreiche und nachhaltige Entwicklung von Schulen erfordert ein optimales Zusammenspiel zwischen Politik und Praxis. Nicht ein einziger Faktor ist zentral, sondern die Kombination vieler Faktoren. Welches sind nun die wichtigsten Faktoren, die durch die Bildungsforschung gut belegt sind? Zum einen zeigen viele Studien, dass erfolgreiche Schulen einen starken Fokus auf den Unterricht und die Unterrichtsentwicklung sowie auf das Lernen der Schüler legen. Damit dies möglich ist, braucht es ein unterstützendes und wertschätzendes Schul- und Klassenklima, das auch die Partizipation durch die Schüler und Eltern einschliesst.

Ebenso zentral ist eine enge und auf Vertrauen basierende Zusammenarbeit zwischen Schulleitung und (Fach-) Lehrern, wobei die Schulleitung insbesondere darauf bedacht sein sollte, die Lehrer in ihrem Kerngeschäft, dem Unterrichten und Fördern von Kindern, zu unterstützen. Dazu gehören eine regelmässige Analyse der eigenen Stärken und das Identifizieren von Verbesserungspotenzial, das Festlegen gemeinsamer Strategien für die Unterrichts- und Schulgestaltung sowie das Suchen nach den besten Lösungen vor Ort und das Schritt-für-Schritt-Verfolgen dieser Strategien. Hierzu müssen die Rahmenbedingungen stimmen.

Zu den bedeutsamen schulexternen Faktoren zählen zum andern sodann eine kompetente externe Unterstützung und Beratung durch Fachpersonen sowie finanzielle Ressourcen. Diese Unterstützungen sind vor allem auch für Schulen wesentlich, die besondere Herausforderungen zu bewältigen haben, etwa, weil sie viele Kinder mit Migrationshintergrund oder aus bildungsfernen Familien unterrichten.

Dies sind Ausschnitte aus einem Beitrag der Zürcher Pädagogikprofessorin Katharina Maag Merki, der am 6. November 2014 in der Neuen Zürcher Zeitung erschienen ist.

Montag, 1. Dezember 2014

Computerunterstützter Unterricht ist oft für die Katz'

Photo: RunRev/LiveCode
Als Computer neu waren, erhoffte man sich viel beim Einsatz im Unterricht. Vor allem im Bereich des Übens sollte die Maschine den Lehrer ersetzen. Was zuerst unter dem Begriff «Education» segelte, hiess schon bald «Edutainment». Was ist passiert?

Im informationswissenschaftlichen Infwiss-Blog habe ich die Erklärungen von Prof. Juraj Hromkovič von der ETH Zürich zusammengefasst. Thematisch sind die Aussagen auch aus schulischer Sicht interessant: «E-Learning ist nur dann sinnvoll, wenn sehr gute Lernprogramme vorhanden sind. Die sind aber sehr rar.

Viele der angebotenen Lernspiele seien für viele Kinder eine Unterforderung, meint Hromkovič. Dabei gibt es durchaus andere Möglichkeiten am Computern, das Hirn zu brauchen, wie die aufgeführten Beispiele zeigen.