Montag, 31. März 2014

Im Team lehren

In Waldau ist riesengross. Doch durch organisatorische Reformen hat sie kleine, persönlichen Einheiten geschaffen. Je sechs Klassen (von jedem Jahrgang eine) bilden zusammen eine organisatorische und örtliche Einheit. Die rund zwölf Lehrer arbeiten eng zusammen und kennen die Kinder schon, bevor sie zu ihnen in den Unterricht kommen oder weiterhin, auch wenn sie bereits in einer höheren Klasse sind.



Die Zusammenarbeit hat sichtbare Auswirkungen: Die Lehrer sind weniger oft krank oder frustriert; sie arbeiten mehr zusammen. Das färbt auch auf die Kinder ab, was sich wiederum positiv aufs Schulklima auswirkt. Die Schulordnung umfasst gerade sechs Worte: Langsam und leise, friedlich und freundlich.

Andere Ideen für die Schule der Zukunft:

Montag, 24. März 2014

Kunst fördern

Für moderne Schulen im 21. Jahrhundert wurden bereits 1999 zehn Ideen zur Bildungsreform vorgeschlagen (Geo Wissen 1/1999). Neben Freiräumen, die geschaffen werden sollten (ein Beispiel letzte Woche), soll die Kunst vermehrt gefördert werden.

Im Kunstmuseum Winterthur schauen Kinder einer 4./5. Klasse mit einer Museumpädagogin Bilder an, auf denen Wasser eine Rolle spielt - querbeet durch verschiedene Stilrichtungen. Vorher haben sie grossformatig "Wasser" gemalt. Nach der Führung nochmals, um  darauf die beiden Bilder zu vergleichen. So die Augen für die Kunst geöffnet, bitten sie den Lehrer um einen weiteren Museumsbesuch und an einem verregneten Sontaggnachmittag lotsen zwei Kinder ihre Familien ins Museum. Die Regenbogenschule in Berlin-Neukölln wiederum arbeitet mit Galerien zusammen und ein Lehrer fährt mit seiner Klasse regelmässig ins Seedamm-Kulturzentrum...

Die Berliner berichten, dass es an ihrer Schule im Gegensatz zu den benachbarten kaum Vandalismus gäbe; im Schulhaus sind die Werke der Kinder ausgestellt, die sie nach Besuchen in den Galerien und anschliessenden Diskussionen mit Sachverständigen und den Lehrern angefertigt haben. Kunst vermittelt eben nicht nur Kreativität, sondern auch Respekt und Toleranz.

Montag, 17. März 2014

Freiräume schaffen

Mauern einreissen - das tat Schulleiterin Enja Riegel 1986 im wahrsten Sinn des Wortes. Sie reduzierte die Klassenstärken auf 25 Schüler, die Jahrgänge auf vier Klassen. Einige der dadurch ungenutzten Klassenräume riss sie mit Unterstützung des Kollegiums ab, um große Lernzonen zu schaffen, in denen die Schüler freie Arbeiten selbständig durchführen konnten. Die Schule sollte ausdrücklich ein „Lebensraum“ für Schüler und Lehrer werden.

In Projektwochen nach der Einschulung richten sich neue Klassen selber ein und gestalten Tische und Stühle selbst. Auf Selbständigkeit wird sehr großer Wert gelegt. Aber auch die traditionelle Form des Frontalunterrichts wurde verändert. In jedem Schuljahr finden mehrwöchige Projekte statt, die dann, eng verzahnt mit dem konventionellen Fachunterricht, fächerübergreifend über eine bestimmte Zeit durchgeführt werden. Sie sollen ein ganzheitliches Verstehen fördern und enden in der Regel mit einer Präsentation. Darüber hinaus prägen Feste, Feiern, Schultheater, Veranstaltungen vor der Schulöffentlichkeit, aber auch gemeinsame Reisen und Projekte das Schulleben.

Die Schule ist Mitglied im Schulverbund 'Blick über den Zaun'.

Montag, 10. März 2014

Kinder am Computer


Wie man es macht, ist es falsch: Setzt man die Kinder an den Computer,um zu lernen, ist es nicht recht, hält man sie davon ab, noch viel weniger. Bei den Kindern spricht man oft von digital natives, also von einer Generation, welche quasi schon mit dem Natel in der Hand geboren ist, die dann aber erschreckend wenig wirklich Kenntnisse am Computer hat.

Andererseits haben manche Eltern ebenso wie viele Lehrer eine Hemmschwelle. Wie lange sollte ein Kind vor dem Bildschirm sitzen? Wann ist genug? Auch im Unterricht stellt sich die Frage: wieviel, wie lang?

Wie der Infwiss-Blog berichtet, wurde an der Universitätsklinik in Eppendorf (Hamburg) über einen längeren Zeitraum genau das untersucht. Aus den Resultaten auf die Fragestellung, welche Auswirkungen der Computer auf unsere Kinder und Jugendlichen hat, wurden differenzierte Empfehlungen abgegeben, die auch ohne die Details der Studie zu kennen vernünftig erscheinen.

(im verknüpften Blogartikel kann die Tabelle vergrössert werden)

Montag, 3. März 2014

Materialien und Lernformen der modernen Schule

Lernen mit Selbstkontrolle
Der Begriff der "modernen Schule" stammt aus den 1930er-Jahren. Deshalb verwundert es nicht, dass man unter deren Materialien und Lernformen auch manches findet, das bereits in unserer Kindheit eingesetzt worden ist. Diese Zusammenstellung stammt in den Grundzügen von der Universität Wien. Ein ausführliche Übersicht über einige vielseitig einsetzbaren Selbstkontroll-Lernmaterialien befindet sich neben diesem Blog.

Lernkartei
Text, Abbildungen, Arbeitsaufgaben stehen auf Karteikarten. Manchmal bieten sie einen Kursus, meist wird die Reihenfolge nach Bedarf vom Kind oder dem Lehrer festgelegt. Lösungen auf der Rückseite.

Lernscheibe
Im Ausschnitt erscheint ein Begriff, auf seiner Rückseite steht die Erläuterung.

Fragetasche zum Üben schwieriger Begriffe, Partnerarbeit

Holzleiste
Kärtchen werden in passender Reihenfolge in einer geschlitzten Holzleiste angeordnet. Selbstkontrolle auf der Rückseite der Kärtchen mit Symbolen oder Zahlen

LÜK
LÜK heisst Lerne - Übe - Kontrolliere. Numerierte Plättchen müssen je nach richtiger Lösung abgelegt werden. Die Selbstkorrektur erfolgt nach 24 oder 12 Aufgaben über ein geometrisches Muster.

Stöpselkästchen
Es werden gelochte Blätter mit mehreren Antwortmöglichkeiten eingelegt. Die passende Antwort wird am Rande des Kästchens gestöpselt. Wenn die Antwort richtig ist, kann das Blatt entfernt werden. Diese Kästchen können gut selber erstellt werden.

Nagelbrett
Das Aufgabenblatt wird auf ein Brett zwischen zwei Reihen Nägel gelegt. Fragen und Antworten werden mit Gummiringen verbunden. Zur Selbstkontrolle werden Hellraumprojektorfolien oder Lösungsblätter mit dem Verlauf der Gummiringe aufgelegt. Analog funktioniert auch das Nikisabrett.

Wanderdiktat
Das Wanderdiktat wird manchmal auch Laufdiktat genannt. Bei diesem liest der Schüler den Text, der weit entfernt an der Wand angebracht ist, aufmerksam durch und überträgt ihn in das Heft. Diese Methode eignet sich auch gut, um selber die Rechtschreibung zu üben, z.B. im Fremdsprachunterricht bei Hausaufgaben.

Klammerkarten
Klammerkarten sind ein sehr einfach herzustellendes und zu bedienendes Lehrmittel. Für die Lösungen werden verschieden farbige Wäscheklammern angeklammert und zum Schluss die Karte gedreht. Dann sollte die Farbe der Klammer mit derjenigen des Kontrollpunktes übereinstimmen.

Rote Folie
Das Schulkind schreibt auf eine rote Folie und kontolliert, indem es das Blatt herauszieht. Anschließend wird der richtige Text ins Heft übertragen.


Zusammensetzspiel
Das Zusammensetzspiel wird in einen Klappkarton gelöst und am Schluss umgedreht. Sind die Aufgaben richtig gelöst, erscheint ein Bild.

Würfelspiel
Es gibt didaktisch interessante Spiele wie z.B. "Der Natur auf der Spur", die sich mit etwas Phantasie einfach auf andere Themen umbauen lassen.

Profax
Der Profax ist ein bei Primarschulkindern beliebtes lochkartenbasiertes Gerät zum Üben und Automatisieren von Lerninhalten mit laufender Selbstkontrolle.

Logico
Das Logico-Übungsgerät wird mit einem Übungsblatt bestückt. In einer Schiene befinden sich farbige Knöpfe, die entsprechend der Lösung in die richtige Haltebucht geschoben werden müssen. Am Ende der Übung wird das Blatt wie bei den Klammerkarten gedreht, um die Selbstkontrolle mit den aufgedruckten Punkten vorzunehmen.

Weniger zum einübern mit Selbstkontrolle, jedoch zum festigen, können Klassiker wir Quartett oder Memory eingesetzt werden. Auch ein Domino leistet gute Dienste. Einige Kollegen setzen auf die gegenseitige Kontrolle durch die Mitspieler selbst, während andere eine Selbskontrollmarkierung auf der Rückseite anbringen.

In der Literatur fand ich auch noch die folgenden Beispiele, die ich jedoch nicht kenne oder bei denen sich mir der Zusammenhang zum selbtätigen Lernen nicht erschliesst. Ich freue mich auf Ergänzungen in der Kommentarspalte.

Quiz
Stadtrundgang auf foliertem Plan mit OH-Stift.
Kuckucksei (Welches Ei passt nicht ins Nest?)
Multiple choice
Paletti - die Spectra-Lernpalette (Scheibe)
Trimino
Kluppenspiel
Rätselrally