Montag, 25. November 2019

Letzte Vorbereitungen für die Adventszeit - oder: rettet die Weihnachtsgeschenke!

In den letzten Jahren habe ich mit den Kindern im Advent jeweils neben den klassischen Adventsthemen wie Kerzen, Gedichte, Geschichten, Lieder und so jeweils auch Krypto, Kryptina und ihrem Hund Kryptix geholfen die Spione zu fangen, welche die Weihnachtsgeschenke stehlen wollten. Die Sache ist eigentlich ganz einfach: Jeden Tag öffnet sich ein Törchen im Adventskaleder. In einem kurzen Video erfährt man die Aufgabe und mit Hilfe der historischer und moderner Hilfsmittel der Kryptologie können die Kinder den drei Helden helfen. Während sich die Wochentagetörchen abends wieder schliessen, bleiben diejenigen von Samstag und Sonntag bis Montag offen, dass man in der Schule nacharbeiten kann, wenn man übers Wochenende nichts zu Hause macht.



Informatik drängt ja immer mehr in die Schule und oft frage ich mich, um was es da geht: Grundlagen, welche den Kindern im späteren Leben hoffentlich hilfreich sind; nur um Produkteschulung für aktuelle Software oder etwas Spass am Bildschirm?

Spionensuche mit Krypto, Kryptina und Kryptix ist ganz klar auf einem anderen Niveau. Auf einem hochstehenden Niveau - und gleichzeitig sehr kindgerecht. In vielen Fällen wird gebastelt, gehirnt und gerätselt. Es eignet sich auch als Partner- oder Gruppenarbeit und kann somit teambildend wirken. Die Aufgaben gibt es einerseits für Einsteiger (3. bis 6. Klasse) und für Fortgeschrittene (6. bis 9. Klasse). Ach ja, hinter dieser Undercover-Mission steht die pädagogische Hochschule Karlsruhe. Weitere Informationen und Anmeldung unter https://www.krypto-im-advent.de

Montag, 18. November 2019

Ist Célestin Freinet ein Youtuber?

Das ist ein interessanter Ansatz: Celéstin Freinet, der Begründer der nach ihm benannten Freinet-Pädagogik, sprich gleich selber in einem Youtube-Video zu uns. Freinet - ein Youtuber? Im Rahmen eines Schulprojekts haben das Studenten ein solches Video zur Freinet Pädagogik realisiert. Wenn man vom akzentfreien Deutsch des Franzosen Freinet absieht, scheint es mir sehr realistisch.



Das Kind im Mittelpunkt, seine Neugier als Ausgangspunkt für die Detailplanung. Das bewährt sich seit Jahrzehnten. Wenn im Lehrplan Referat steht, dann spielt das Thema für mich als Lehrer ja nicht besonders im Vordergrund, für die Motivation des Schülers hingegen kann es entscheidend sein.

Montag, 4. November 2019

Schulstunden wie Ferien

Kürzlich war ich am Herbstmarkt und hütete einen Stand. Wenige Schritte weiter standen ein paar Frauen und redeten miteinander. Einige Stichworte liessen mich aufhorchen. Eine der Frauen war offenbar eine Kollegin unbekannterseits. Sie bestätigte ihren Bekannten, dass es ihr gut gehe, ja ausgezeichnet. Sie hätte nun seit August eine neue Klasse und seither sei jeder Schultag wie Ferien.

Bevor ich mich jedoch schon für sie freuen konnte, kam der Hammer: Der Satz von den Ferien endete nicht mit einem Punkt, sondern mit einem Komma. Die Begründung liess mich bestürzt zurück: "weisst du, keine Autisten, ADHSler und solchen Scheiss."

Ich verstehe diese Lehrerin sehr gut, wenn sie sich freut, in einer Regelklasse kein Kind mit Autismus oder überbordendem Bewegungsdrang zu haben. Was bei mir jedoch grosse Fragezeichen aufscheinen liess, war die Titulierung, den Fäkalausdruck, mit dem sie diese Kinder bezeichnete. Für mich hat das absolut nichts mit Respekt und Achtung vor dem Mitmenschen zu tun. Wie können wir eine gute Beziehung zu den Kindern unserer Klasse, ihren Eltern aufbauen, wenn wir sie nicht als Menschen akzeptieren? Wie können wir ihnen Respekt und Achtung beibringen, wenn wir es ihnen nicht selber zollen?