Montag, 25. Juli 2016

Brave Kinderlein...

Heinrich Hoffmann
Beim Aufräumen zu Beginn der Sommerferien fand ich ein paar Zettel mit Adjektiven wieder, welche die Kinder einmal im vergangenen Schuljahr geschrieben haben. Wie ein guter Freund sei, war der Auftrag.

  • lustig, freundlich, mutig
  • gut, lieb, nicht böse
  • echter Freund, hilfsbereit, cool
  • nett, freundlich, geduldig
  • lustig,ehrlich, klug
  • gutherzig, umgänglich, phantasievoll
  • intelligent, ideenreich, angenehm
  • aufgestellt, ...

Daraus zu schließen, dass ich eine entsprechen vorbildliche Klasse hätte, wäre jedoch ein Trugschluss. Ein einziges hat die zweite Hälfte des Auftrages auch schriftlich ausgeführt: wie sie sich selber anderen gegenüber benähmen:

  • lästig, ungeduldig, nervig

Montag, 18. Juli 2016

Memory zum memorieren und lernen

(PD/Wikimedia)
Memory® ist ein Klassiker unter den traditionellen Lernspielen, wobei die Tradition hier bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht. Seit dann gibt es in Japan mit 貝合わせ ein ähnliches Spiel. Im englischsprachigen Raum wurde bereis im 19. Jahrhundert Pairs und Pelmanism gespielt, und in den 1940er-Jahren in Baseler Kindergärten das Zwillingsspiel. Der Schweizer Spielehersteller Carlit (heute Tochter von Ravensburger), brachte in den 1950er-Jahren Punta auf den Markt und war deshalb an Memory nicht interessiert, weshalb sein Erfinder, William Hurter, 1959 zu Ravensburger ging.* Seither hat der süddeutsche Spielehersteller über 50 Millionen Memories verkauft.

Das Memory fördert in erster Linie die Konzentration des Kindes ab drei Jahren und trainiert dessen Merkfähigkeit. Gerade im heutigen hektischen Alltag, in welchem manche Kinder sehr unruhig und unkonzentriert sind, kann Memory sinnvoll eingesetzt werden.

Im Kindergarten lernen die Kinder, bei der Sache zu bleiben und sich gut zu konzentrieren, später in der Schule hilft das Spiel, den Wortschatz zu erweitern. Je nach Alter und Schwierigkeitsgrad wird das Spiel mit mehr oder weniger Bildpaaren gespielt; es kann dann nach und nach gesteigert werden.

Der Name Memory ist eine geschützte Marke des Spiele-Herstellers Ravensburger, die Bezeichnung wird jedoch auch für andere Spiele, welche auf diesem Prinzip basieren, verwendet. In der Schule trifft man oft auch Varianten, bei denen ein Text einem entsprechenden Bild zugeordnet werden muss. Es ist jedoch hirnfreundlicher nur Bild-Bild oder Text-Text zu spielen. Die Bild-Text-Zuordnung spielt man besser offen, wie etwa auf Learningapps.

Mehr Lernspiele werden hier und hier vorgestellt.

Montag, 11. Juli 2016

Wer zählt, rechnet nicht!

Cornelia Birrer sagt ganz klar: Wer zählt, der rechnet nicht. Umgekehrt heißt das: Wer rechnet, der zählt nicht. Um dies besser zu verstehen, möge man ein Übungsblatt aus einer ersten Klasse nehmen und alle Subtraktionen rückwärtszählen. Die Resultate werden stimmen, der Schweiß uns jedoch auf der Stirn stehen: Welch' ein Aufwand!

Gezählt wird mit den Fingern. Wem die Finger verboten werden, der stellt sich die Finger im Kopf vor. Wer hingegen rechnet, der sieht Bilder - nicht Finger. Diese Abbildung habe ich von der eingangs genannten Dyskalkulietherapeutin. Gezeigt wird die Aufgabe 9 - 5 = 4. Die Bilder sind die Würfelpunkte. Minus heißt wegnehmen, was mit der linken Hand getan wird. Übrig bleiben die vier Würfelpunkte rechts. Wer einfach 9 8 7 6 5 4 rückwärts zählt, sieht keine Bilder.

Frau Birrer zeichnet in der Therapie dir Rechnungen auf. Später kommt die Zeichnung weg und das Kind stellt sie sich nur noch vor. Beides wird sehr oft geübt. Die Automatisation. Als Richtwert sollten zu Ende der 1. Klasse alle Rechnungen plus und minus bis 10 auf eine Sekunde hin gelöst werden können; die Rechnungen bis 20 zumindest teilweise.


siehe auch: Rechenschwäche frühzeitig erkennen: Zählendes Rechnen

Montag, 4. Juli 2016

Aus des Lehrers Zitatenschatz

«Lehrpersonen sind heute Coaches, Moderatorinnen, Lehrer, Mit-Lernende; zugleich verständnisvolle Begleiterinnen und Begleiter der Jugendlichen beim Erwachsenwerden und gleichzeitig ihr notwendiger Gegenpart in der Pubertät.»
Prorektor der Kantonsschule Zürich Unterland (Gymnasium) 

«Kinder sind schon glücklich, wenn ihnen mal jemand einfach nur geduldig zuhört.»
Primarlehrerin in Schlieren 

«Manche Eltern erwarten, dass ich auf störende Schwächen ihrer Kinder mit strengen erzieherischen Maßnahmen reagiere. Das ist eine Rolle, die ich gar nicht mag.»
Sekundarlehrerin in Urdorf 

«Ich verstehe mich in erster Linie als Wissensvermittler. Oft sollte ich jedoch Psychologe oder noch besser Therapeut sein.»
Primarlehrer 4.-6. Klasse in Langnau am Albis

«Unsere vornehmliche und vornehmste Aufgabe ist, die neue Generation auf eine Zukunft vorzubereiten, von der niemand wirklich weiß, wie sie sein wird. Angesagt ist daher eine breite und gründliche Bildung, wo die verschiedensten Fragen an die Welt gestellt werden: Weniger abfragbares Wissen, mehr Augen öffnendes Fragen.»
Gymnasiallehrer, Stadt Zürich

zitiert nach: Schulblatt des Kantons Zürich, Januar 2006