Montag, 11. Juli 2016

Wer zählt, rechnet nicht!

Cornelia Birrer sagt ganz klar: Wer zählt, der rechnet nicht. Umgekehrt heißt das: Wer rechnet, der zählt nicht. Um dies besser zu verstehen, möge man ein Übungsblatt aus einer ersten Klasse nehmen und alle Subtraktionen rückwärtszählen. Die Resultate werden stimmen, der Schweiß uns jedoch auf der Stirn stehen: Welch' ein Aufwand!

Gezählt wird mit den Fingern. Wem die Finger verboten werden, der stellt sich die Finger im Kopf vor. Wer hingegen rechnet, der sieht Bilder - nicht Finger. Diese Abbildung habe ich von der eingangs genannten Dyskalkulietherapeutin. Gezeigt wird die Aufgabe 9 - 5 = 4. Die Bilder sind die Würfelpunkte. Minus heißt wegnehmen, was mit der linken Hand getan wird. Übrig bleiben die vier Würfelpunkte rechts. Wer einfach 9 8 7 6 5 4 rückwärts zählt, sieht keine Bilder.

Frau Birrer zeichnet in der Therapie dir Rechnungen auf. Später kommt die Zeichnung weg und das Kind stellt sie sich nur noch vor. Beides wird sehr oft geübt. Die Automatisation. Als Richtwert sollten zu Ende der 1. Klasse alle Rechnungen plus und minus bis 10 auf eine Sekunde hin gelöst werden können; die Rechnungen bis 20 zumindest teilweise.


siehe auch: Rechenschwäche frühzeitig erkennen: Zählendes Rechnen

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen