Ich setzte schon seit längerer Zeit Fragezeichen hinter das, was an manchen Schulen unter dem Namen "Informatik" angeboten wurde. Meiner Meinung nach hat die Bedienung einiger ausgewählter kommerzieller Produkte, wie z.B. Microsoft Word oder Microsoft Excel reichlich wenig mit Informatik zu tun. Abgesehen davon, dass sich diese Software bis unsere Schulkinder ins Berufsleben einsteigen sich garantiert wesentlich verändert hat. Ausserdem sollte meiner Meinung nach, wenn schon Produkteschulung gemacht wird, diese neutral sein; also Textverarbeitung oder Tabellenkalkulation und nicht Word oder Excel. Der Unterschied ist eklatant. In der Fahrschule lernten wir ja auch Auto fahren und nicht VW fahren...
In der Praxis muss man zwingend der Empfehlung der Schweizerischen Fachstelle für Informationstechnologien im Bildungswesen (SFIB) folgen und wo immer möglich quelloffene Programme verwenden. Der Grund dazu ist ein einfacher. Kinder, welche an Arbeiten der Schule zu Hause weiterarbeiten wollen oder müssen, brauchen zu Hause die gleiche Software. Verwendet die Schule ein kommerzielles Produkt, werden die Eltern de facto gezwungen, zu Hause auf die gleiche Version aufzurüsten - oder sie installieren eine Raubkopie. Bei freier Software, darf die entsprechende Version einfach installiert werden. LibreOffice statt Microsoft Office, Gimp statt Photoshop, etc. Firefox, Vivaldi oder Chromium statt Chrome oder Edge. Und wenn wir schon bei den Browsern sind: Startpage, Metager oder Qwant statt Google oder Bing. Weil sonst sind wir nicht glaubwürdig, wenn das Thema der Datenspionage auf den Stundenplan steht.
Aber was ist nun "richtiger" Informatikunterricht an der Volksschule, wenn nicht die beiden häufigsten Programme bedienen können? Ist es programmieren? Ist es Wissen, wie man eine Suchmaschine bedient (genau, nicht nur Google)? Darauf werde ich am nächsten Montag etwas ausführlicher eingehen.
siehe auch gutes Beispiel der Schule in O...
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