Wer eine Freinet-Klasse besucht, dem fällt vielleicht das viele Material, die Lernangebote auf. Vielleicht aber auch gar nichts. Bleibt er etwas länger in der Klasse, wird ihm wohl auffallen, wie selbständig manche Kinder arbeiten.
Das ist sicher wesentlich: In der Freinet-Pädagogik werden die tatsächlichen Fragestellungen der Kinder aufgenommen und spielen eine wesentliche Rolle in der Unterrichtsgestaltung. Dabei ist es die Roll von uns Lehrer, die Partizipation der Kinder mit dem Lehrplan in Einklang zu bringen. Das gelingt meistens ganz gut, wenn man sich auf das Wesentliche konzentriert: Um was geht es dem Lehrplan? Was müssen die Kinder wirklich können?
Wie das dann erreicht werden kann, da besteht bekanntlich sehr viel Spielraum - wenn wir uns nicht vom heimlichen Lehrplan, den Schulbüchern, den Blick einschränken lassen. Das mag ein Grund gewesen sein, weshalb Celéstin Freinet selbst ohne Schulbücher gearbeitet hat. Soweit müssen wir ja nicht gehen, aber je mehr wir den Kindern das Wort geben und mit ihnen am Montag die neue Woche planen, Ideen aufnehmen und gemeinsam mit den Kindern weiterentwickeln, desto weniger werden wir die Schulbücher dann noch brauchen.
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