Freitag, 13. März 2020

In Zeiten grosser Verunsicherung

Im Mai 1940 herrschte in der Bevölkerung grosse Verunsicherung. Jeden Tag erwarteten die Schweizer einen deutschen Einmarsch. Wer es sich leisten konnte, reiste in die Innerschweiz ins sogenannte Réduit. Läden wurden leergekauft. Strassen und Bahnen waren überfüllt.

An diese dramatischen Erzählungen aus dem Geschichtsunterricht erinnerte ich mich heute mehrmals. Denn heute in der früh gab es die Devise: Bei Schulschluss müssen die Kinder alle Schulbücher mit nach Hause nehmen (und am Montag wieder bringen, falls die Schule dann noch offen sei). Betreffe es nur unsere Schule oder den ganzen Kanton? wollte ich wissen. Er erwarte einen Beschluss der Bildungsdirektion (Ministerium), das beträfe dann alle, antwortete der Schulleiter. Um 15:30 erfuhren wir es dann per Pressekonferenz, an der mehr als die Hälfte des Bundesrates (Minister) die Schliessung aller Schulen landesweit ankündigten. Schliessung der Schulen, jedoch nicht Absage des Unterrichts, wie präzisiert wurde. Kurz später meldet sich dann die Bildungsdirektion mit einer Verlängerung der Quarantäne um vier Tage. So geht es bis Ostern und dann folgen ja zwei Wochen Ferien.

Ich packte, soviel ich tragen konnte und fuhr in einem leeren Bus nach Hause. Bis am Montag um acht Uhr muss ich nun Fernunterricht aus dem Boden stampfen...

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