Montag, 26. September 2016

Leistungen und Fähigkeiten belohnen

In Grossbritannien war das staatliche Bildungssystem der Nachkriegszeit in den 1960er-Jahren in Verruf geraten, weil aufeinanderfolgende Regierungen die Sekundarschulen mit Grundansprüchen oder handwerklicher Ausrichtung finanziell und pädagogisch vernachlässigten. 1965 wurden dann fast alle Mittelschulen in Gesamtschulen umgewandelt, sogenannte Comprehensive Schools. Ihre Qualität galt als so schlecht, dass wer es sich leisten kann, seine Kinder in Privatschulen schickt. Dies sind immerhin 7 Prozent aller Schüler.

Die Gymnasien, Grammar Schools genannt, verschwanden aber nicht vollständig von der Bildfläche. In einigen Schulbezirken überlebten sie alle Reformen der letzten Jahrzehnte und erfreuen sich hoher Popularität unter Eltern im Gegensatz zu Bildungspolitikern und Erziehungsexperten. Derzeit existieren landesweit noch 163 Grammar Schools, die von 5 Prozent aller Sekundarschüler besucht werden. Aber seit 1998 war es den Schulbehörden explizit verboten, neue Grammar Schools zu eröffnen.

Das soll sich nun ändern. Premierministerin Theresa May will dies nun ändern. Schulische Selektion fördere die Meritokratie, also eine Gesellschaft, die nicht Privilegien belohne, sondern Leistungen und Fähigkeiten.

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