Montag, 10. Dezember 2018

Wie gute Schulen funktionieren

Skandinavische Schulen gelten als besonders erfolgreich. Ein Film, von dem hier ein Ausschnitt zu sehen ist, zeigt auf, wie sich in Finnland und Schweden in der ganzen Gesellschaft ein Innovationsklima ausbreitet. Die Autoren sind stolz, dass 70% des Jahrgangs an die Universität wechselt. Diese Aussage ist aus meiner schweizerischen Sicht nichtssagend. Wie hoch sind die Eintrittshürden der Hochschulen? Wie ist die Berufsbildung in einem Land organisiert? Unser duales System mit rund 80% Berufslehre (nach Sekundar- oder Realschule) und 20% Studium (nach Gymnasium) funktioniert seit Jahren gut und führt zumindest in der Schweiz zu einem wesentlich höhreren Beschäftigungsgrad als etwa in Italien oder Frankreich, wo die Maturitätsquote um ein Mehrfaches höher ist.



Nichts desto trotz lohnt sich der Blick nach Skandinavien (wie auch an jede andere Schule, der etwas besonders gut gelingt). Kann man die Leistungsspitze stärken und zugleich das allgemeine Niveau heben? Geht das: Lust und Leistung Hand in Hand? Schulen in Skandinavien zeigen, es geht. Und es geht in Skandinavien gut. Sie zeigen den Weg für eine Schule in einer Wissen- und Ideengesellschaft. Wie weit sich die Rezepte aus dem Norden bei uns eins zu eins anwenden lassen und wo sie angepasst werden müssen, diese Diskussion müssen wir selber führen - zum Beispiel in der Kommentarspalte unten; und ausprobieren in unserem Schulzimmer.

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2 Kommentare:

  1. Vielleicht wäre es hilfreich, wenn Sie mal an einer schwedischen Schule hospitieren würde bevor Sie schreiben, dass das schwedische Schulsystem ,,erfolgreich" wäre (Finnland gehört seit 1809 nicht mehr zu Schweden).
    Viele Schulen, an denen nicht einmal die Hälfte der Lehrerschaft für den Beruf qualifiziert ist, kommunale Sparexzesse und ein ständig wachsender Anteil funktionaler Analphabeten und psychisch kranker Schüler sind in meinen Augen keine Erfolgsstory. Ich habe als Lehrer in Schweden gearbeitet, wurde - obwohl keine Pädagoge - von der Straße weg-rekrutiert (von der Schulsekretärin, die Rektorin habe ich erst Wochen später kennengelernt),habe keine Einführung in das System und in die konkreten Aufgaben erhalten, kein Coaching, keine Supervision, kein Feedback. Und das ist typisch für Schulen in kleineren Gemeinden. In den größeren Orten wie Malmö muss auch schon mal eine Schule wegen Gewalt und Drogenkriminalität geschlossen werden. Es gibt immer mehr Freischulen, die selbst für schwedische Verhältnisse unakzeptabel sind. Die Hochschulen bieten immer mehr Kurse auf Grundschulniveau an, weil viele Erstsemester wissensmäßig eigentlich nicht mal reif fürs Gymnasium sind.Usw.usf.

    Der hohe Anteil derer die ans ,,Gymnasium" wechseln und eine Hochschule besuchen erklärt sich daraus, dass in Schweden alle Bildungseinrichtungen nach der neunjährigen Grundschule, egal ob berufs- oder studienvorbereitend, Gymnasium heißen (inklusive der Sonderschulen)und dass es keine Fachschulen oder Fachhochschulen gibt, da alle nach-gymnasialen Ausbildungen an Hochschulen angeboten werden (2- bis 5-jährige Ausbildungen).
    Reden Sie einfach mal mit Leute, die das schwedische Schulsystem kennen und versuchen dann noch mal eine Analyse.

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  2. Erstaunliche Informationen und vielen Dank für das Teilen dieser Ideen. Wir arbeiten auch als freies Kind Bildung Organisation.

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