Montag, 7. Dezember 2015

Reformschulen im Überblick: Sudbury

Montessori, Waldorf, Jenaplan und wie sie alle heißen – die reformpädagogischen Konzepte sind Trend. Allerorts werden Schulen gegründet, die einen Gegenentwurf zur staatlichen Regelschule darstellen wollen. Und immer mehr Eltern und Schüler wenden sich ihnen zu, trotz nicht immer günstigem Schulgeld entscheiden sich viele Familien für alternative Schulen. Sie wünschen sich einen besseren Lehrerschlüssel, mehr Individualität und weniger Leistungsdruck. Doch was steckt eigentlich hinter diesen Begriffen? Heute die Sudbury-Schulen.

Demokratie, Recht, Freiheit und Verantwortung sind die großen Werte, die Sudbury-Schulen hochhalten. Weltweit bestehen derzeit knapp 40 Schulen, die sich am Sudbury-Modell orientieren. Dieses geht zurück auf die 1968 in Massachusetts gegründete Sudbury Valley School.

Sudbury-Schulen sind demokratisch organisiert. Das heißt, herkömmliche Unterrichtsmethoden werden durch Selbstbestimmung der Schüler ersetzt. Es gibt keine Noten und keinen Zwang, weder feste Klassen noch Pausenzeiten. Denn man ist davon überzeugt, dass Kinder und Jugendliche, die von Natur aus neugierig seien, auf selbstbestimmte Weise am effektivsten lernen. Das Lernen erfordere ein Umfeld ohne Druck und Angst, dafür mit umso mehr Freiheit und Fehlerakzeptanz. In altersgemischten Gruppen lernen die Schüler miteinander und voneinander, überwiegend, indem sie spielen, sich unterhalten, anderen zusehen oder lesen.

Auch in der Schulorganisation wird Demokratie in Form von Mitbestimmung groß geschrieben. Auf Vollversammlungen entscheiden Kinder, Eltern und Lehrer gemeinsam über alle schulrelevanten Belange.

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