Nicht immer können die Kinder alles frei wählen. Und selbst dann: Im Sprachunterricht kommt es immer wieder vor, dass die Kinder Wörter lernen müssen. Oft tun sie dies nur widerwillig; für die Eltern ist es gar ein Graus. Das muss jedoch nicht sein, wenn man berücksichtigt, was die Hirnforscher in den letzten Jahren über das Wörterlernen herausgefunden haben. Fabian Grolimund und der Hase zeigen wie es besser geht.
Es sind nur kleine Änderungen, wie hier der Vater mit seinem Kind lernt, aber sie sind es, welche die Merkleistung
des Kindes merklich erhöht haben. Frust gibt es keinen mehr. Die Strategien aus dem Film kann man zuerst mit dem Kind üben. Später wird es alleine auf diese Weise lernen können. Übrigens: Diese Strategie eignet sich nicht nur für Französisch oder Englisch, sondern für alles, das man sich einprägen muss, wie etwa auch das Einmaleins.
Montag, 28. Oktober 2013
Montag, 21. Oktober 2013
Die beste Sitzordnung in der Schule
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U und Notfall-U (Labrig) |
Richtigerweise stellt Herr Labrig fest, dass das häufig verwendete U oft nur eine kosmetische Variante des klassischen Frontalunterrichts ist. Wenn dann aus Platzgründen noch Schulbänke ins U hineingestellt werden, entsteht so ein sogenanntes Notfall-U. Dann ist es mit dem theoretischen Sichtkontakt zwischen den Schulkindern sowieso zu Ende. Ich frage mich aber auch beim reinen U, was dieser Kontakt bringt, da die Distanz für die meisten Diskussionen zu gross ist.
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Viereck (Labrig) |
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Frontal (Gasser) |
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Gruppentische (Gasser) |
Noch viel stärker durch die Unterrichtsform geprägt ist die Sitzordnung beim Werkstattunterricht. Eine sehr schöne Darstellung dazu aus Achermann: Die einzelnen Ecken sind für die Arbeit mit einer jeweiligen Methode eingerichtet. An anderen Orten ist Material im Überangebot vorhanden, damit immer alle etwas zum Arbeiten vorfinden und die Kinder zu autonomen und selbstbestimmten Lernen stimuliert werden. Kein Schulzimmer lässt sich so einrichten; eine solche Einrichtung wächst im Laufe der Zeit. Auch hier ist die freie Sicht auf die Wandtafel sekundär, respektive nur von bestimmten Stellen im Raum nötig und möglich. Der Lehrer ist im Gegensatz zum Frontalunterricht nicht Dozent, sondern Anreger, Berater und Organisator.
Unabhängig von der Sitzordnung findet Unterricht bei Lehrausgängen statt. Lernen in ausserschulischen Situationen. Da schreibt einer auf seinem Knie, der andere auf seines Kameraden Rücken; Randsteine eignen sich als Sitzbänke und Kieswege als Wandtafel...
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Wochenplan (Gasser) |
Gasser führt noch fünf weitere Varianten auf, doch das wesentliche wurde gezeigt: Die Methode und die eingesetzten Werkzeuge führen dazu, wie in einem Schulzimmer gesessen, gearbeitet wird. Daneben gibt es auch disziplinarische Überlegungen, wobei eine Wechselwirkung entsteht.
Nicht einmal ob die Kleinen nach vorn gehören, lässt sich allgemein sagen (hier irrt Focus) - nur dass Linkshänder mit der Schreibhand nach von Vorteil nach aussen sitzen. Ob ein guter Schüler einem schlechten weiterhelfen kann oder will oder soll; ob sich ein nervöses Kind durch einen ruhigen Nachbarn stiller wird, das alles lässt sich nur ausprobieren. Dabei geht es aber wie oben gezeigt in erster Linie nicht, wie Caspar Mellwig meint, um eine freundliche Atmosphäre, sondern schlicht darum, den Raum so einzurichten, dass Kinder und Lehrer gerne zur Schule kommen und dort in einer anregenden Umgebung effizient lernen können. Das letzte Wort hat zumindest formell der Lehrer, auch wenn er je nach Alter der Kinder und angewandter Unterichtsmethode diese je nach dem auch einbeziehen wird. Aussen vor bleiben hingegen die Eltern, wie die F.A.Z. richtig schreibt und auch richtigerweise darauf hinweist, dass eine Konstanz durchaus viel zu Ruhe und Lernatmosphäre beitragen kann. Ständige Rotation hingegen verursacht in erster Linie Wirbel.
[1] Gasser, Peter: Didaktische Impulse. Gerlafingen, 1992: Eigenverlag. (vergriffen)
Montag, 14. Oktober 2013
Reformpädagogik an der Hochschule
Reformpädagogik ist nicht nur etwas für kleine Kinder, Kindergärten oder Kindertagesstätten. Im Gegenteil, wie der Bericht der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg zeigt.
Zwar war es nur ein Projektsemester; dem Erfolg nach muss das aber dringend wiederholt und ausgeweitet werden.
Zwar war es nur ein Projektsemester; dem Erfolg nach muss das aber dringend wiederholt und ausgeweitet werden.
Montag, 7. Oktober 2013
Sinnvolle Hausaufgaben
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Bild: Adpic |
Die Neue Zürcher Zeitung hat eine schöne Übersicht publiziert zu Sinn und Unsinn der Hausaufgaben. Darin findet sich zwar nichts Neues, aber das Bekannte kompakt zusammengefasst. Es wird festgehalten, dass Hausaufgaben richtig erteilt durchaus das Lernen unterstützen können. Ausserdem sei die Effizienz von Hausaufgaben gemäss John Hattie höher als von Nachhilfe.
Die beste Erfahrung mit Hausaufgaben ist, wenn die Kinder aus Interesse zu Hause etwas für die Schule tun wollen. Dann kennen sie keine Grenzen oder Ermüdungserscheinungen. Auch nicht schlecht ist, wenn sie im Rahmen von Planarbeit sich die Hausaufgaben selber auswählen. Ein Mädchen löste zu Hause stundenlang Rechnungen - dafür hatte es viel Zeit für Partnerarbeiten in Geschichte und Deutsch während des Unterrichts. Beklagt hat sich nicht das Mädchen, sondern dessen Mutter.
Die Mehrheit der Eltern, der Lehrer und der Schulbehörden sehen die Vorteile der Hausaufgaben: «Sie sind ein Fenster zur Schule und geben den Eltern Einblick, was dort läuft» (Merkblatt der Dienststelle Volksschulbildung des Kantons Luzern) und die Kinder «sollen Vertrauen in ihr Können gewinnen, sich daran gewöhnen, selbständig zu arbeiten, und dabei lernen, ihre Zeit einzuteilen.» (Lehrplan für die Volksschule des Kantons Zürich).
Dienstag, 1. Oktober 2013
Erfolgreiche Schule dank Demokratie
In der Primarschule im deutschen Landau steht das einzelne Kind im Fokus der pädagogischen Arbeit. Eigenverantwortliches Lernen ist im Mittelpunkt allen Tuns. Die Schule lässt die Kinder Verantwortung für sich tragen und für das
eigene Lernen und für andere zu übernehmen. Dies geht Hand in Hand mit der demokratischen Beteiligung der Kinder an Entscheidungen zu ihrem eigenen Lernen, ihrer Klasse und ihrer
Schule. Damit ist die Schule erfolgreich: Sie hat glückliche und kompetente Schüler. Für die Partizipation und die demokratische Einbindung der Schulkinder in die Entscheidungsprozesse gewann sie den Deutschen Schulpreis 2010.
Ein Film von Lukas Hellbrügge und Noël Krää
Länge: 20:16 Min.
Ein Film von Lukas Hellbrügge und Noël Krää
Länge: 20:16 Min.
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