Montag, 30. Juni 2014

Logico selber bauen

Letzte Woche haben wir angeregt, dass anfangs Schuljahr jedes Kind im Werkunterricht ein LÜK- oder Logico-Gerät selber baut, damit es auch zu Hause üben kann. Hier nun die Anleitung für den Logico Maximo oder Logico Piccolo.

Das Logico gibt es in zwei Varianten: Piccolo für die Kleinen, Maximo für die Grösseren. Es wird vom Finken-Verlag hergestellt. Im Original ist es aus Plastic und die beweglichen Teile (die farbigen Knöpfe) lassen sich wohl verschieben, aber nicht abnehmen. Sie gehen also nie verloren.

Die Idee für den Nachbau stammt von Winkler Schulbedarf. Dort kann man das Gerät als Bausatz kaufen. Wir empfehlen jedoch den kompletten Selbstbau. Vielleicht aus rechtlichen Gründen (?) hat Winkler die Anzahl Knöpfe reduziert (zwei weniger als beim Piccolo, zwei mehr als beim Primo). Wer nun aber auch Aufgabenkarten vom Finken-Verlag und vor allem auch von Kollegen (aus dem Internet, da gibt es Unmengen!) verwenden will, achtet darauf, dass die Masse und die Anzahl Knöpfe entsprechend angepasst werden. Auch bei der Farbgebung richte man sich nach den Katalogbildern des Originals.

Original Logico Primo
Materialliste
1 Sperrholzbrett 6 mm
3 Fichtenleisten 10 x 5 mm (Länge passend zum Brett)
1 Fichtenleiste 10 x 5 mm (Länge passend zum Brett)
8 Fichtenholzscheiben Ø 25 mm
Farben, Lack, Lasur, Leim

Original Logico Piccolo
Kartengrösse: 16x22 cm
Bauanleitung
Ziehe auf dem Grundbrett (A) im Abstand von 36 mm zur rechten Außenkante
mit Bleistift eine Linie.
Lege die Leisten (B) und (C) laut Zeichnung auf das Grundbrett (A) und kontrolliere die Längen. Brich die Kanten auf der Oberseite mit feinem Schleifpapier und leime die Leisten auf das Grundbrett (A).
Fixiere sie bis der Leim getrocknet ist mit kleinen Zwingen oder Wäscheklammern.
Original Logico Maximo
Kartengrösse: 17x24 cm
Als Oberflächenschutz empfehlen wir einen Anstrich mit Klarlack oder Wachslasur.
Schleife auch die Kanten der Holzscheiben mit Schleifpapier und male sie mit den richtigen Farben an.
Schreibe oder klebe die Spielanleitung eventuell auf die Rückseite.

Spielanleitung
Lege die Aufgabenkarte in das Logico und die Holzscheiben daneben.
Löse die erste Aufgabe und setze die Scheibe mit der Farbe der Aufgabe neben die passende Lösung.
Sind alle Aufgaben gelöst, dann drehe die Arbeitskarte um und kontrolliere die Ergebnisse.

Montag, 23. Juni 2014

Nie mehr korrigieren!

Fünfundzwanzig Hefte korrigieren, fünfundzwanzig mal Dutzende von Aufgaben; das muss nicht sein. Letzte Woche haben wir auf selber erstellte Aufgaben hingewiesen. Das ist eine Möglichkeit. Dann gibt es auch verschiedene Arten von Übungen mit Selbstkorrektur. Oft sind diese jedoch an Material gebunden, sodass sie sich für Hausaufgaben nur schlecht eignen. Im Kapitel Selbstkorrektur werden verschiedene davon vorgestellt.

Es wäre toll, wenn die Kinder zu Hause alle ein LÜK hätten, ein Logico, einen Profax und die Lehrer ihnen entsprechende Hausaufgaben erteilen könnten, je nach Bedarf und Lernstand des Kindes, um weiter zu üben, Fertigkeiten zu trainieren. Nur: Diese Geräte haben ihren Preis. Für die Schule im Anbetracht der Qualität und ihrer Langlebigkeit durchaus gerechtfertigt. Doch ist es illusorisch, dass die Eltern aller Kinder gut vierzig Franken für einen Profax - oder nur schon halb soviel für ein LÜK ausgeben wollen.

Es geht aber auch anders: Weshalb nicht als erste Arbeit im Werkunterricht selber ein LÜK oder ein Logico herstellen? Das gibt dann garantiert nicht einen Staubfänger, sondern ein Produkt, das dann bis Ende des Klassenzuges regelmässig eingesetzt und gebraucht wird. Im Hinblick auf das kommende Schuljahr, zeigen wir in den beiden kommenden Wochen, wie ein solches Selbstkorrekturgerät mit den Kindern hergestellt werden kann. (Den Profax lassen wir beiseite, nicht weil wir ihn nicht lieben - im Gegenteil! -, sondern weil seine Produktion die Fertigkeiten von zehn- oder elfjährigen Kindern übersteigt.)

Montag, 16. Juni 2014

Arbeitsblätter halten Kinder dumm

Arbeitsblätter verteilen fördert schlechte Leistungen in der Schule. Der bekannte Hirnforscher Manfred Spitzer präsentiert die Resultate von Untersuchungen in Japan und den Vereinigten Staaten. Sie bestätigen, dass das, was in der Reformpädagogik schon lange gemacht wird, besser ist: Selber Aufgaben erfinden für sich und die Kameraden und sie dann selber lösen führt zu signigikant besseren Leistungen.



Ausserdem führt der Einsatz selber erstellter Aufgaben auch zu einer breiten Bandbreite binnendifferenzierter Aufgaben.

Zum ersten Teil des Vortrages.

Montag, 9. Juni 2014

Dumme Kinder - schlaue Kinder

Lernen findet immer statt, also nicht nur in der Schule, sondern auch zu Hause und in der Freizeit. Statistisch gesehen verbringen die Kinder mehr Zeit vor Bildschirmmedien, als in der Schule. Doch zuviel Bildschirmmedienkonsum macht Kinder nach wissenschaftlichen Studien dick, dumm und gewalttätig und führt eindeutig zu schlechteren Schulleistungen. In seinem spannenden Vortrag, dem Langzeituntersuchungen über mehrere Jahrzehnte zu Grunde liegen, kommt er zum Fazit: Bildschirmmedienkonsum (Fernsehen, Computer, Smartphone, u.a.m.) macht Kinder dumm, dick, gewalttätig und zu Rauchern.


Manfred Spitzer fasst in seinem Vortrag die Ergebnisse von mehr als 50 Studien in mehreren Ländern zusammen: Die Wahrscheinlichkeit, übergewichtig zu werden und dauerhaft zu bleiben, nimmt mit jeder zusätzlichen Stunde Fernsehkonsums zu, mit negativen gesundheitlichen Folgen wie Diabetes, Bluthochdruck oder Arteriosklerose.

Bildschirmmedienkonsum wirkt sich nach den wissenschaftlichen Erkenntnissen auch negativ auf die geistige Verfassung aus und führe bei Kindern zu schlechten Noten, erläutert Spitzer in diesem Vortrag. "Dieser Effekt betrifft alle Fächer, ist nicht mit anderen Faktoren zu erklären und wirkt sich langfristig auf den erreichten Ausbildungsgrad aus." Kinder mit durchschnittlicher Intelligenz würden am stärksten negativ durch ihr Fernsehverhalten beeinflusst.

Montag, 2. Juni 2014

Hat die Reformpädagogik eine Zukunft?

Eine interessante Radiosendung des WDR über die Zukunft der Reformpädaogik, unter anderem mit Erika Risse und Jürgen Oelkers. Eine knappe Stunde spannende Diskussion.